Standarddurchbruch auf der Kippe

Die große OSI-Klammer fehlt noch

09.06.1989

BOSTON(IDG) - Als "Jahr der Entscheidung" für oder gegen internationale Standards bezeichneten führende Mitarbeiter des National Institute of Standards and Technology(NIST) das Jahr 1989. Die Chancen für einen Durchbruch indes werden als nicht rosig angesehen.

Sollten sich die internationalen Standards nicht in diesem Jahr stabilisieren, so würden sich die Hersteller ungeduldig wieder ihren eigenen Standards zuwenden und es würden erneut einige Jahre -verstreichen, bis ein integriertes Netzwerkmanagement verfügbar sei.

Auf dem 1. International Symposium on Integrated Network Management in Boston kritisierten die über 600 Teilnehmer aus 35 Staaten, daß die meisten Netzwerkmanagement-Produkte herstellerabhängig ausgelegt seinen. Was ganz einfach immer noch fehle, so hieß es, seien OSI-Standards, die diese Entwicklung korrigierten.

Verantwortliche des NIST hoffen, daß die internationalen Standards in diesem und im nächsten Jahr doch noch einen Status erreichen, der die - für die USA wichtigen - Anforderungen für staatliche "Ausschreibungen erfülle - die Chancen allerdings seien eher gering.

Parallel zu dieser Konferenz präsentierten einige Unternehmen ihre Produkte, unter ihnen auch IBM, die mit einem Prototyp des grafischen Interfaces für Netview auf einem PS/ 2-Mikro feststellen wollte, auf welche Resonanz die farbige Darstellung von Netzmeldungen bei den Konferenzteilnehmern stoße. Nach Aussage eines Mitarbeiters des IBM-Entwicklungsteams erfordere die Entwicklung einer solchen Schnittstelle einen sehr hohen Aufwand, so daß IBM an einem Feedback sehr interessiert gewesen sei.