Die Gipfelstürmer

27.09.2006

Die Heavyweights der Top 100, die sich auf den vorderen Plätzen versammeln, kommen ferner auffällig häufig aus der Telekommunikations- oder Mobilfunkszene. Gleich fünf Unternehmen aus den Topten machen ihre Geschäfte im weitesten Sinn mit der Kommunikation. Alle haben ihre Spitzenpositionen entweder halten können (Deutsche Telekom und Vodafone) oder sich übers Jahr verbessert (E-Plus, O2, Mobilcom). Debitel und Arcor sind darüber hinaus auf dem besten Weg in die Topten.

Schwierige Geschäfte

Dass man auch in einem angrenzenden Sektor der Telekommunikation, bei den Telco-Ausrüstern, hohe Umsätze erwirtschaftet, zeigen die Platzierungen von Motorola (4), Siemens (6), Nokia (12) und Alcatel (19). Alle diese Firmen gehören auch zu den führenden Anbietern in Westeuropa (siehe den Artikel zum Markt für Netzausrüster auf Seite 14). Wie der Autor aber betont, blicken die Lieferanten von Telekommunikationsausrüstung in Deutschland auf ein eher durchwachsenes Jahr 2005 zurück - was sich an den moderaten Umsatzzuwächsen der in diesem Segment führenden Unternehmen zeigt.

Ansonsten waren für die ITK-Branche die Geschäfte in Deutschland schwierig. Der PC-Markt ist ohnehin seit Jahren unberechenbar. CW-Autor Alexander Freimark schreibt treffend, dass das Jahr 2004 im PC-Markt "nichts für schwache Nerven" war, die darauf folgenden zwölf Monate eher einem "Ritt auf der Welle" glichen. Und dieses Jahr, das deutet sich bereits an, legt "die Branchenkrise ein fulminantes Comeback hin".

Nicht viel Positives

Ähnlich das Bild auf dem Server-Markt. Gartner-Analyst Andrew Butler weiß nicht viel Positives zu berichten. Die Zahlen sprechen für sich: Trotz neun Prozent mehr ausgelieferter Systeme sind die Umsätze 2005 gegenüber dem Vorjahr von 3,64 Milliarden auf 3,51 Milliarden Dollar zurückgegangen.

Diese Situation am PC- und Server-Markt dürfte auch eine Erklärung dafür sein, dass sich im oberen Fünftel der Top 100 abgesehen von den IT-Riesen IBM und Hewlett-Packard nur noch Fujitsu-Siemens Computers und gerade eben noch Dell halten können. Hardware - ein wenig befriedigendes Tagesgeschäft.

Überraschenderweise finden sich in der Top-100-Liste aber auch nur wenige Softwareanbieter: Auf den ersten 50 Plätzen der Rangfolge sind mit IBM, Microsoft und Oracle zudem lauter US-amerikanische Muskelmänner am Werk - wäre da nicht das deutsche IT-Vorzeigeunternehmen SAP. Einmal mehr retten die Walldorfer die Ehre der deutschen Anbieter. Das gilt zumindest dann, wenn man sich auf die ehedem gültige Klassifizierung Hardware, Software und Communications fokussiert.