"Die Gegebenheiten des Marktes", so Triumph-Adler-Presse-Sprecher Günther Zink (31), habe eine Neugruppierung der Vertriebsbereiche beim Nürnberger Büromaschinen- und Computerhersteller notwendig werden lassen. Im Klartext heiße das: "Größere Schlagkraft

07.03.1975

"Die Gegebenheiten des Marktes", so Triumph-Adler-Presse-Sprecher Günther Zink (31), habe eine Neugruppierung der Vertriebsbereiche beim Nürnberger Büromaschinen- und Computerhersteller notwendig werden lassen. Im Klartext heiße das: "Größere Schlagkraft" durch eine Straffung nach Märkten. Prokurist Karl Konrad (54), der bislang für die Versorgung des Inlandmarktes verantwortlich war, wird ab sofort als neuer "Vertriebsleiter-Europa" zusätzlich den Vertrieb der Triumph-Adler-Produkte in den skandinavischen Ländern, in Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, Italien und Griechenland steuern.

Für die übrigen Auslandsmärkte, einschließlich USA und Übersee, ist Prokurist Hans-J. Schüttlöffel (37), zuständig.

Die Verwaltung, die Budget-Kontrolle und die Steuerung der Management-lnformationen für die Triumph-Adler-Auslandstöchter und Büros liegt in den Händen von Prokurist Heinz K. Böttger (44). Seine neue Abteilung VC (Verkauf-Control/Branch-Offices) ist nach Auskunft von PR-Mann Günther Zink ins Leben gerufen worden, "weil die relativ schnelle Ausweitung des Computer-Geschäftes eine zentrale Leitung im Controlling" unumgänglich gegemacht habe. (rai)

"Nach der Hannover-Messe gehen wir auf Vertriebs-Vollgas". Zur Zeit reist Hans-Günther Kerber (49), bei der Frankfurter Tally GmbH für den Vertrieb von Beehive Bildschirm-Terminals verantwortlich, mit Unterbrechungen durch bundesdeutsche Lande führt interessanten die neu ins Tally-Verkaufsprogramm aufgenommenen Terminals vor und testet sie im online

Betrieb. Er betont, und das sei keineswegs Zweckoptimismus: "Unsere potentiellen Kunden aus der OEM-Gruppe und aus dem End-User-Bereich lassen sich von dem guten Preis-/Leistungsverhältnis der teletype-kompatiblen Mini-Bees und der intelligenten Terminals, der Spitzenmodelle, überzeugen."

Erst nach der Hannover-Messe will Kerber, der das Vertriebsgeschäft bei Olivetti, Honeywell und ICL von der Pike auf gelernt hat verstärkt mit dem Aufbau eines Vertriebsnetzes beginnen: "Dann haben wir den Markt voll durchgetestet." Außerdem sei es nicht ganz einfach, EDV-erfahrene und auf dem Gebiet der Nachrichtentechnik beschlagene Verkäufer zu finden. Er wisse aus eigener Erfahrung, daß es nicht ungewöhnlich sei, wenn im Terminal-Geschäft Anfänger als Verkäufer tätig sind.

Für 1975 hat Kerber eine, wie er meint, vertretbare und nicht zu hochgegriffene Zielsetzung: "Wir wollen im Laufe des Jahres etwa 200 Terminals verkaufen." Das entspreche einer Umsatzerwartung von circa 1,2 Millionen Mark. (rai)

Albert Knoll (38), seit Mitte 1974 Geschäftsführer der Decision Data Computer GmbH, München, mokiert sich: "Man sagt schon seit 20 Jahren, daß die Lochkarte tot ist". Er und seine Mitarbeiter hätten aber festgestellt, daß es eine Reihe von Anwendungsarten gebe, zum Beispiel in der Materialwirtschaft, bei denen die Lochkarte, hier Verbundkarte, noch "sehr lebendig" sei. Die Decision Data, eine hundertprozentige Tochter der Decision Data Corporation mit Stammsitz bei Philadelphia/USA, ist auf dem bundesdeutschen Markt der Datenerfassung ein relativer Neuling. Auf den Vertrieb und die Wartung von Datenerfassungs- und Aufbereitungsgeräten spezialisiert, die System 3-kompatibel sind, befindet sich Decision Data auf Konkurrenz-Kurs zu IBM: Knoll: "Wir konzentrieren uns gegenwärtig auf die etwa 2500 Benutzer des Systems /3." Davon seien noch etwa 1500 Anwender Lochkarten-Benutzer. Natürlich versuche die IBM aus diesen Lochkarten-Benutzern Disketten-Benutzer zu machen. Selbstverständlich würden mehrere Grunde für die Diskette sprechen, beispielsweise bei gewissen Datenmengen. Dagegen gebe es einige Hardware-Konfigurationen, bei denen die Diskette einfach zu teuer sei, und unter Umständen bringe sie keine Leistungssteigerung, sondern eine höhere Belastung des Systems.

Knoll, Absolvent des Management Programms der weltberühmten Havard Business School, ehemaliger IBM-Teamleiter, EX-RZ-Leiter von Control Data, Ex-Memorex-Geschäftsführer, glaubt zu wissen, was Anwender wollen: "Der Kunde will eine einfache, sichere und wirtschaftlich vertretbare Datenerfassung haben."

Allerdings wird sich Decision Data nicht ausschließlich auf die Lochkarten-Treue der System /3 Benutzer verlassen. "Wir werden wie in den USA angekündigt, in die Datenfernübertragung gehen, außerdem werden wir zur Hannover-Messe einen Drucker vorstellen", erklärt Knoll "äußerst optimistisch". "Weil wir zusätzlich noch einiges in petto haben". (rai)