Darunter Mac-Notebook mit Dock

Die bringt im September und Oktober neun neue Macs heraus

28.08.1992

MÜNCHEN (CW) - Neun neue Macintosh-Rechner soll die Apple Computer Inc. nach Insider-Informationen im September und im Oktober auf den Markt bringen. Obwohl die Manager des Unternehmens in Cupertino eisern schweigen, sind so viele Details durchgesickert, daß sich bereits ein verhältnismäßig genaues Bild von den neuen Maschinen abzeichnet.

In zwei getrennten Produkt-Präsentationen wird das Sculley-Unternehmen vier neue Tischrechner, zwei umbenannte Ausführungen bereits bekannter Macintosh-Modelle und drei neue Notebooks vorstellen, von denen sich eines mit Docking-Stations versehen läßt.

Ebenfalls auf dem Programm der nächsten beiden Monate stehen - Wenigstens in den Vereinigten Staaten - Preissenkungen für die meisten Rechner zwischen 15 und 20 Prozent, so Beobachter.

Nachdem die Macintosh-Macher zuletzt das obere Ende der Apple-Flotte mit den Macintosh Quadras aufgepeppt hatten, kommt voraussichtlich am 14. September 1992 der Massenmarkt an die Reihe. Die Kalifornier wollen eine neue Macintosh-Reihe mit dem Namen "Performa" herausbringen, zu der nicht nur zwei neue CD-ROM-Macs gehören, nämlich der "Performa 600" und der "Performa 600 CD", sondern auch neugetaufte Ausführungen des LC II ("Performa 400") und des Classic II ("Performa 200").

Die beiden Performa-600-Rechner haben die Apple-Ingenieure jeweils mit einem 68030-Rechenwerk (Taktrate 32 Megahertz), mit einem Diskettenlaufwerk und einem SCSI-Anschluß ausgestattet. Beide Geräte sind darüber hinaus jeweils mit drei Nubus-Steckplätzen und einem Processor Direct Slot (PDS) ausgerüstet. Der Performa 600 CD verfügt schon ab Werk über ein CD-ROM-Laufwerk und wird mit einer Auswahl von CD-ROM-Platten geliefert. Dem Performa 600 kann ein CD-ROM-Spieler nachträglich eingebaut werden.

Apple greift den Massenmarkt an

Die beiden Performa-Modelle 200 und 400 sollen sich vom Classic II beziehungsweise vom LC II dadurch unterscheiden, daß sie zumindest in den USA in Computer-Supermärkten verkauft werden, vor allem aber durch in die ROMs eingebrannte Anwendungen. Zu dieser Software, die auch die beiden 600er Modelle zu bieten haben sollen, gehören dem Vernehmen nach unter anderem das Betriebssystem und ein integriertes Softwarepaket.

Alle vier Performa-Rechner sollen mindestens mit 4 MB Hauptspeicher und einer 80-MB-Festplatte über den Ladentisch gehen. Die Preise stehen noch nicht fest, doch die günstigsten Modelle könnten weniger als 1000 Dollar kosten, die Top-Modelle um die 3000 Dollar.

Auf der zweiten Präsentation, die wahrscheinlich am 19. Oktober 1992 stattfinden wird, will Apple den "Macintosh IIvx" und den "Macintosh IIvi" vorstellen, die auf der gleichen Grundkonstruktion beruhen wie die beiden Performa-600-Rechner. Dem IIvx greift allerdings zusätzlich zum 68030-Chip der mathematische Koprozessor 68882 und ein 32-KB-Prozessor-Cache unter die Arme und das 68030-Rechenwerk des IIvi wird statt mit 32 nur mit 16 Megahertz getaktet sein. Beide Maschinen sollen sich mit einem CD-ROM-Spieler nachrüsten lassen.

Den gleichen Geburtstermin wie für die IIvx/vi-Zwillinge sagen die Apple-Auguren für drei neue Notebooks voraus. Am interessantesten ist das "Powerbook Duo", ein zwei Kilogramm leichtes Macintosh-Notebook, das sich stufenweise mit zwei Docking-Stations ergänzen läßt. Das Gerät wird von einer 68030-CPU mit einer Taktrate von 25 ("Duo 210") oder 32 Megahertz ("Duo 230") angetrieben. Der Reiserechner ist mit 4 MB Hauptspeicher, einer 80-MB-Festplatte sowie einem hintergrundbeleuchteten 9-Zoll-Display ausgestattet, das 16 Graustufen bei einer Auflösung von 640 x 480 Bildpunkten darstellt.

Eines der beiden Docks ist für den Tischbetrieb gedacht - es hält unter anderem eine extra Festplatte, ein Diskettenlaufwerk, zwei Nubus-Steckplätze und die üblichen Schnittstellen bereit. Die zweite Docking-Station eignet sich für die Reise, sie ist nur mit den Standard-Datenanschlüssen versehen. In den USA soll der Preis des Duo unter 3000 Dollar liegen.

Die beiden weiteren neuen Powerbooks "160" und "180" könnten das bisherige Spitzenmodell 170 ersetzen. Beide arbeiten mit einem 68030-Mikroprozessor mit 25 Megahertz (Modell 160) beziehungsweise 33 Megahertz Taktrate (Modell 180). Der CPU des 180ers steht außerdem ein Koprozessor zur Seite. Auch hier gehören 4 MB RAM und eine 80-MB-Platte sowie ein hintergrundbeleuchtetes Flüssigkristall-Display mit 16 Graustufen zur Ausstattung. Darüber hinaus lassen sich nun Farbbildschirme anschließen. Über den SCSI-Anschluß wird der Anwender beide Reiserechner als externe Festplatten an Tisch-Macs anschließen können, was bisher nur mit dem Apple Macintosh Powerbook 100 möglich ist. Die Preise sollen sich zwischen 2500 und 3500 Dollar bewegen.