Lichtleitkabel gegen Störungen, Schleifen und Funken

DFÜ ganz ohne Strom

12.09.1975

HEILBRONN - Startschuß für den praktischen Einsatz von Lichtleitkabeln zur Datenübertragung: für Frequenzen zwischen 100 Kilohertz und 10 Megahertz und Übertragungslängen bis zu 40 Meter gibt es jetzt optische Übertraggungsstrecken "aus dem Baukasten" -zum Ausprobieren, Gedacht ist die AEG-Entwicklung zunächst

- für Meßwertübertragung etwa vom Sensor an einer Anlage zum Prozeßrechner oder an komplizierten Meßplätzen; wo elektrische oder magnetische Felder sowie Erdschleifen (Brummschleifen) zu Signal-Verfälschungen führen;

-für Steuerung von NC-Maschinen, wo die Leitungen oft direkt neben Elektromotoren liegen und deswegen bisher Störungen häufig sind;

-für Verbindungen in Räumen, die Explosionsschutz brauchen.

Bei den heute üblichen Verbindungen sind abgeschirmte Kabel und komplizierte Schaltungen nötig, um eine Verfälschung der übertragenen Daten durch Störfrequenzen oder Erdschleifen zu vermeiden.

Werden zur Übertragung die neuen optoelektronischen Wandler und Lichtleitkabel verwendet, so ergibt sich eine völlige elektrische Trennung zweier zusammengeschalteter Geräte, - also ein Ende der Erdschleifen.

Zweiter Vorteil: das Licht in der Glasfaser ist gegen elektrische oder elektromagnetische Felder unempfindlich.

Die optoelektronischen Sender- und Empfänger-Elemente, die die elektrischen Impulse in Lichtimpulse (und umgekehrt) wandeln, werden mit den Lichtleitkabeln der benötigten Länge einfach zusammengesteckt. Lieferbar sind aus einer ersten Serie Bauelemente für Frequenzen bis 200 Kilohertz. Preise für diese Serienteile: pro Sender oder Empfänger 60 Mark, pro Kabel 100 Mark (eine Art "Grundgebühr") zuzüglich 5 Mark je Meter Länge. Die Preistendenz ist jedoch fallend - und Mengenrabatte gibt es auch schon: bei 100 Stück 50 Prozent. -py

Informationen: AEG-Telefunken, Abteilung B2, Heilbronn, Theresienstraße 2