Deutschland: Mehr Handys als Einwohner

15.08.2006
Von Richard Knoll
Die Zahl der Mobilfunkanschlüsse in Deutschland ist zum 1. August 2006 auf 82,8 Millionen gestiegen. Das teilt der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) mit.

Laut den Prognosen des Verbandes hätte diese Marke eigentlich erst zum Jahreswechsel geknackt werden sollen. "Die günstige Preisentwicklung und der ungebrochene Trend zum Zweithandy haben in den vergangenen Monaten die Entwicklung beschleunigt", erklärt Bitkom-Präsident Willi Berchtold die Dynamik.

Mobilfunkanschlüsse in Deutschland 1996 - 2006
Mobilfunkanschlüsse in Deutschland 1996 - 2006

Der digitale Mobilfunk startete in Deutschland 1992 und konnte im ersten Jahr knapp eine Million Kunden gewinnen. Bis Ende 1996 stieg diese Zahl auf 5,6 Millionen. Der stärkste Boom setzte mit Einführung der Prepaid-Karten in den Jahren 1999 und 2000 ein. Auch für die kommenden Jahre sind Steigerungen nicht ausgeschlossen: Italien ist beispielsweise inzwischen bei einer Verbreitungsrate von 120 Prozent angelangt.

Auch die Zahl der UMTS-Anschlüsse in Deutschland wächst dem Bitkom zufolge kontinuierlich. Zur Jahresmitte 2006 waren erstmals mehr als vier Millionen UMTS-Kunden registriert. Das ist gegenüber den 2,3 Millionen Kunden Ende 2005 fast eine Verdoppelung. "UMTS ist inzwischen der Motor im Mobilfunk", sagt Berchtold. UMTS trägt bereits heute mit rund 70 Prozent zum Wachstum bei den Mobilfunkanschlüssen bei. Vor einem Jahr waren es erst knapp 20 Prozent.