CW-Studie untersucht liberalisierten TK-Markt

Deutsche Firmen kehren der Telekom den Rücken

16.10.1998

Die Basis der Telekom bröckelt. Rund ein Fünftel der von der CW befragten 518 Unternehmen hat dem Bonner Carrier in diesem Jahr bereits den Rücken gekehrt. Insbesondere der Mittelstand sieht dabei in Preselection-Verträgen mit alternativen Anbietern die beste Chance, Kommunikationskosten zu drosseln. Spitzenreiter in diesem Marktsegment ist Mannesmann Arcor.

Beim individuellen Einwählverfahren Call-by-Call, das von kleineren Betrieben favorisiert wird, rangiert Arcor an zweiter Stelle. Hier dominiert unangefochten Mobilcom. Viele Firmen, die jetzt noch Telekom-Kunden sind, sehen in Call-by-Call allerdings ein probates Mittel, Anbieter zu testen. Rund ein Viertel der Call-by-Call-Nutzer plant den Umstieg auf Preselection.

Triebfeder Nummer eins für einen Carrier-Wechsel ist der Preis. Allerdings verlieren die TK-Manager dabei Kriterien wie die Verfügbarkeit nicht aus den Augen. Das Diensteangebot ist für die Befragten hingegen nicht vorrangig.

Insgesamt sparen die Unternehmen durch die Liberalisierung im Schnitt 20 Prozent ihrer Telefonkosten ein. Selbst Großunternehmen, die schon vor 1998 durch ihre Corporate Networks vom Wettbewerb profitierten, geben zusätzliches Einsparpotential an (siehe Seite 9).