Prognose fuer hiesigen PC-Markt

Deutsche Diebold rechnet fuer 1993 mit 2,1 Millionen verkauften PCs

26.02.1993

Im vergangenen Jahr konnten in Westdeutschland 1,9 Millionen PCs verkauft werden, deren Wert 1000 Mark ueberstieg. Fuer dieses Jahr rechnen die Marktforscher in diesem Bereich mit einem Wachstum von zehn Prozent. Unternehmen mit mehr als neun Beschaeftigten werden heuer dagegen zurueckhaltender einkaufen. Hier duerfte sich die Stueckzahl der abgesetzten PCs nur um vier Prozent auf 1,4 Millionen Stueck erhoehen.

Diese Ergebnisse foerderte eine Untersuchung der Diebold Deutschland GmbH zutage, in der 1100 westdeutsche Unternehmen mit mehr als neun Beschaeftigten zu ihren Einkaufsplaenen befragt werden. Als Hinweis auf die verstaerkte Tendenz, den PC als Konsumgut zu betrachten, werten die Autoren den Vormarsch der No- name-Anbieter in Deutschland und die zunehmende Bedeutung der Dirketvertreiber. Damit entwickelt sich der deutsche Markt anders als der amerikanische.

Im US-Markt soll einer Untersuchung der Market Intelligence Inc. der Anteil der Direktversender am PC- Markt bis 1998 von heute 21 auf 16 Prozent zurueckgehen.

Etwa die Haelfte der 1,4 Millionen PCs, die im laufenden Jahr hierzulande Kaeufer finden sollen, werden wahrscheinlich in PC- Netzen eingesetzt. Angesichts der Tatsache, dass in 64 Prozent der befragten 1100 Unternehmen und Behoerden noch keine PC-Netze installiert sind, wertet Diebold das als einen "betraechtlichen Schub" fuer das PC-Netzwerk-Geschaeft.

Im Peripherie-Business sind laut Untersuchung Farbbildschirme und Laserdrucker deutliche Favoriten. 57 Prozent der Befragten, die neue PCs anschaffen wollen, wuenschen einen Farbbildschirm, 39 Prozent wollen Laserdrucker anschliessen.

Deutsche Anwender nach wie vor konservativ

Im Nutzungsverhalten geben sich deutsche Anwender allerdings nach wie vor konservativ: Mit 78 Prozent sind Textverarbeitungs- Programme die am haeufigsten eingesetzen Applikationen, gefolgt von Spreadsheets, die sich in 58 Prozent der Unternehmen im Einsatz befinden. Sie duerften neben der Finanzbuchhaltung laut Diebold auch in Zukunft die Favoriten bleiben.

Die marktfuehrenden PC-Programme sind MS-Word in der Textverarbeitung, Excel in der Tabellenkalkulation, Dbase bei Datenbanksystemen, Autocad bei CAD und Pagemaker beim Desktop publishing. 57 Prozent der Befragten gaben an, 1993 in PC-Software investieren zu wollen.