Druckwaren sind beliebteste Artikel im Web

Der Verkauf von Büchern über das Internet ist nichts Aufregendes mehr

23.10.1998

Zum Standardrepertoire gehören eine Bücherdatenbank inklusive Suchfunktion sowie ein Geschenkservice, bei dem der Käufer die Literatur als Präsent verpackt verschicken lassen kann. Die Warenhauskette Kaufhof hat sich für ihren Buchladen unter der Homepage http://www.kaufhof.de etwas Besonderes einfallen lassen. Ein Antiquariat soll - rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft - Schnäppchenjäger anlocken. Da Restposten beziehungsweise Mängelexemplare nicht der Buchpreisbindung unterliegen, kann Kaufhof die Druckwaren an den Web-basierten Wühltischen preiswerter anbieten. Trotz dieses Engagements betrachtet die Warenhauskette ihren Internet-Buchshop vor allem als Werbung für das Angebot in den stationären Kaufhäusern. Zumindest kurzfristig verstehen die Verantwortlichen das Web nicht als eigenen Vertriebsweg.

Ganz auf diesen Verkaufskanal setzt dagegen das Unternehmen Buecher.de. Wie das große Vorbild Amazon.com möchte der Internet-Buchhändler an die Börse gehen. Die Geschäftsleitung peilt als Termin das Jahr 2000 an. In diesem Jahr erwartet die Firma einen Umsatz zwischen drei und bis fünf Millionen Mark. Täglich besuchen nach Unternehmensangaben 10000 Surfer den Web-Shop, dabei gehen etwa 300 Bestellungen ein.

Laut einer aktuellen Untersuchung der Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung (GfK) sind Bücher die am liebsten gekauften Produkte im Internet. An zweiter Stelle rangiert Software, gefolgt von CDs (siehe Grafik). Befragt wurden 7400 Bundesbürger im Alter zwischen 14 und 59 Jahren. Davon gaben 25 Prozent an, in den letzten zwölf Monaten Waren im Web geordert zu haben. Insgesamt nutzen etwa 7,3 Millionen Menschen in Deutschland das weltumspannende Netz. Dies bedeutet eine Steigerung um 33 Prozent innerhalb der letzten sechs Monate.