Fachgemeinschaft registriert deutlichen Aufwärtstrend:

Der VDMA blickt optimistisch in die Domstadt

14.10.1988

Mit der Informationstechnik geht es wieder deutlich aufwärts. Das meint zumindest die Fachgemeinschaft Büro- und Informations-technik im VDMA, Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V., Frankfurt, im Vorfeld der Kölner Orgatechnik.

Der Markt für Software- und Serviceleistungen entwickele sich unverändert günstig, auch die Auftragseingänge und die Produktion im Hardwarebereich zeigten wieder deutlich positive Wachstums-raten. Während 1987 der Inlandsmarkt der Büro-, Daten- und Kommunikationstechnik um nominal 2,5 Prozent auf 31,36 Milliarden Mark wuchs, stagnierte die deutsche Produktion.

Die Wechselkursverschiebungen hatten der Fachgemeinschaft zufolge zu einem starken Anstieg der Importe und einer deutlichen Verlangsamung des Exportwachstums geführt. Bestimmend - auch für die künftige Entwicklung der Branche - war daher das Wachstum des Softwaremarktes um 17,7 Prozent auf 18,6 Milliarden Mark. Für 1988 rechnet die Fachgemeinschaft mit einer deutlichen Trendwende und Werten, die insgesamt wieder im positiven Bereich liegen.

Gesamtsystemlösungen, die stark mit der Software verbunden sind, und Dienstleistungen, die auf Integration ausgerichtet sind, treten immer deutlicher in den Vordergrund. Die informations-technische Industrie habe ihre Produkte noch stärker auf die Anwenderbedürfnisse ausgerichtet und weiter qualifiziert. Am deutlichsten sichtbar werde dies im Bereich der Büroarbeitsplätze, wo zum Beispiel multifunktionale Terminals Komponenten der herkömmlichen Büro-, Daten- und Kommunikationstechnik vereinen. Dies ermögliche den Zugang zu neuen (ISDN-) Kommunikations-diensten, den Zugriff auf individuelle, interne und externe Datenbanken und Rechnerleistungen und die Darstellung und Verarbeitung von Information in Bild-, Text- und Datenform.

Technische Entwicklungen und sinkende Kosten für Speicher- und Rechenleistungen ermöglichen Preise für die Produkte fort-schrittlicher Bürokommunikation, die auch für mittlere und kleine Unternehmen attraktiv sind. Es zeigt sich, daß die langjährige Investitionsschwäche der deutschen Wirtschaft einen Nachfrage-überhang nach den Produkten der Büro- und Informationstechnik aufgestaut hat, der jetzt zum Tragen kommt.

So zeige bereits der Anstieg der Auftragseingänge im 2. Halbjahr 1987 eine Wachstumsbeschleunigung an. Dies werde durch die Wirtschaftsdaten für das erste Vierteljahr 1988 bestärkt, denn der Produktionsindex für Büromaschinen und Datenverarbeitungs-geräte stieg um neun Prozent im Vorjahresvergleich. Auch die Auftragseingänge liegen um nominal 3,2 Prozent beziehungsweise real 8,6 Prozent höher als im Vorjahr. Bemerkenswert ist dabei die deutliche Erholung der Auslandsorders.