Robodex-Messe in Japan

Der Roboter-Kindergarten wird langsam erwachsen

11.04.2003
MÜNCHEN (CW) - Was für IT-Lieferanten die CeBIT, ist für Roboterzüchter die Messe Robodex im japanischen Yokohama.

Während Roboter hierzulande wenn überhaupt als technische Meisterleistung gewürdigt werden, interpretieren viele Japaner die Geräte noch auf einer anderen Ebene: Hier gelten die humanoiden Maschinen oft als beseelt. Da die Metallmenschen nebenbei tatsächlich noch eine technische Meisterleistung darstellen, genießen sie eine hohe Sympathie bei den Japanern. Folglich findet die Fachmesse Robodex (www.robodex.org) mit rund 80 Exponaten auch in Yokohama statt. Ihr Motto lautet bezeichnenderweise "Robot Dream Exposition".

Für viele ostasiatische Konzerne gehört es inzwischen zum guten Ton, einen humanoiden Roboter zu entwickeln. Toshibas Modell etwa hört auf den Namen "Aprialpha 1", Mitsubishi Heavy Industries zeigte "Wakamaru", Honda stellte eine verbesserte Version des "Asimo" vor - dieser soll jetzt doppelt so schnell gehen können wie sein Vorgänger. Die aktuelle Maschinenmenschversion von Sony heißt "SDR-4X" und sei "intelligenter" geworden.

Dass die Roboter künftig auf dem Sofa sitzen und sich Soap Operas im Fernsehen anschauen, ist höchstens in Maschinenkreisen ein Gerücht: Die Menschen haben mit ihnen nämlich etwas anderes vor. Sobald sie technisch ausgereift sind, blüht ihnen harte Arbeit - als Servicemaschine oder Alleinunterhalter. Bislang ahnen die Roboter indes noch nichts von ihrem Schicksal - wie viele Menschen verbringen sie eine unbeschwerte Jugend. (ajf)