Photoindustrie-Verband:

Der Mikrofilm sticht die Bildplatte aus

17.10.1986

Mit einem eigenen Beratungsstand ist der Photoindustrie-Verband in Köln präsent; dort will er Interesse für das Speichermedium Mikrofilm wecken. Einer Verbandsmitteilung zufolge können darauf Informationen mindestens sechsmal so dicht wie auf einer Bildplatte gepackt werden.

Die Siberhalogenide in den Filmschichten seien je nach Empfindlichkeit etwa 20 bis 500 mal kleiner als die elektronischen Bits. Während eine Diskette oder Harddisk zirka 80 bis 120 Bit pro Quadratmillimeter und eine Bildplatte etwa 40 000 bis 80000 Bit pro Quadratmillimeter aufweisen liege der entsprechende Wert für einen Mikrofilm bei wenigstens 520 000 Bit pro Quadratmillimeter.

Die Mitgliedsfirmen belegen eigene Stände, wo sie unabhängig vom Verband ihre neuen Produkte vorstellen.

Die Agfa-Gevaert AG, Leverkusen, zeigt Hochleistungskopierer und Mikrofilm-Systeme. Die "Verschmelzung von Mikrographie und Datenverarbeitung im Online-Verbund' soll mit Hilfe des CAR-Systems realisiert werden. Dazu gehören das Lesegerät L 16B, der Lesekopierer LK 16B/LK 16M, der Mikrocomputer DEC-Micro PDP-11/23, ein Online-Interface und modular aufgebaute Software.

Die Bell & Howell GmbH, Friedberg, bringt den Micro Copy 10, mit dem Microfiches am Arbeitsplatz kopiert werden sollen, sowie das Sofortbild-Bürosystem Microx mit nach

Köln.

Die Füji Photo Film (Europe) GmbH, Düsseldorf, stellt eine 3 1/2-Zoll-High-Density-Diskette mit zwei MB Kapazität vor. Das spezielle Bindeverfahren gewährleiste auch bei extrem dünner Oberflächenbeschichtung eine Haltbarkeit von 20 Millionen Zugriffen pro Spur.

Die Kindermann & Co GmbH, Ochsenfurt, kann unter anderem das mobile Mikrofilm-Lesegerät FR 1 vorweisen, das nach Herstellerangabe in einen Aktenkoffer paßt. Ähnlich günstige Maße weise der Schreibprojektor Famulus reflex auf.

PC für Retrieval

Die Kodak AG, Stuttgart, stellt ihr Information Management System (KIMS) heraus, das die Digitalisierung von MikrofiImbildern und deren Übertragung über ein LAN ermöglichen soll. Laut Ankündigung integriere es nichtcodierte Informationen in die Welt der codierten.

Liesegang, Düsseldorf, versah das Retrieval-Gerät Micro L20 automatic mit einer seriellen Schnittstelle, um damit PC, Text-Computer oder ZentraIrechner für das Retrieval zu nutzen.

Meteor-Siegen ist mit dem Faltautomaten Metopli 20 sowie den Kopierern Metocolor 420 und 220 auf der Orgatechnik vertreten. Der 420 soll etwa 70 DIN-A4-Kopien in der Stunde leisten, der 220 alle Vorteile der Kodak-Ektachrome-Materialien nutzbar machen.

Die Dr. Welp KB, Bad Nauheim, demonstriert die graphische Datenspeicherung (GDS). Mit der Microbox SLK-SD und der Microbox OSS sollen Filmkartenbestände erstellt und verwaltet werden.

Die Minolta Camera Handelsgesellschaft mbH, Langenhagen, verfügt nach Firmenaussage über ein Personal Management Concept (PMC), das mit einem SNA-Emulationsadapter und einer Festplatte mit 20 MB Speicherkapazität abgerundet werden soll.

Die Minox GmbH, Gießen, stellt auf der Kölner Messe stationäre und Koffer-Lesegeräte für Mikroplanfilme vor.

Olympus Optical, Hamburg, wartet mit dem Aufnahme- und Wiedergabegerät DT200 und dem Hand-Diktiergerät S820 auf.

Die Philips GmbH, Hamburg, will ihr Speziallampen-Programm für Mikrofilmlesegeräte präsentieren.

Polaroid, Offenbach, hat nach eigenen Aussagen das 35-rnrn-Sofort-Diasystem um einen Prozessor ergänzt. Zeigen will sie auch den Bildrecorder "Palette", der Polaroid-Dias, Overheadfolien oder Papierbilder von PC-Grafiken liefere.

Ricoh Deutschland, aus Eschborn, stellt unter anderem einen Kopierer mit elektronischer Benutzerführung sowie eine elektronische Kopiertafel vor.

Informationen: Photoindustrie-Verband e.V., Karlstraße 19-21, 6000 Frankfurt am Main, Telefon: 0 69/25 56-407 Halle 3.1, Gang A, Stand 100 Die Standorte der Mitgliedsamen sind dort zu erfragen.