Der Führungstipp

29.07.2009
Zum täglichen Stressfaktor für eine Führungskraft kann die Frage werden, wie groß die Entscheidungs- und Handlungsspielräume der Mitarbeiter sein sollen – empfiehlt sich ein partnerschaftlicher oder ein straffer Führungsstil? Denn manche Mitarbeiter nutzen einen lockeren Umgang aus. Was lässt sich dagegen tun? Coach und Management-Berater Roland Jäger aus Wiesbaden hat ein paar Tipps.

Das genannte Problem haben viele Chefs, die einen partnerschaftlichen Führungsstil pflegen. Sie gestehen ihren Mitarbeitern oft zu früh zu große (Entscheidungs-)Spielräume zu. Sie müssen sich diese nicht erst verdienen. Die Folge: Wenn es nicht läuft, müssen die Chefs die Zügel wieder anziehen. Das empfinden die Mitarbeiter als Strafe, weil sie die Freiräume als selbstverständlich betrachten. Daher reagieren sie mit Widerstand, und das Betriebsklima verschlechtert sich.

Geben Sie neuen Mitarbeitern zunächst recht straffe Regeln vor. Lockern Sie diese aber Schritt für Schritt, wenn Sie merken: Ich kann dem Mitarbeiter vertrauen. Dann betrachten Ihre Mitarbeiter dies zu Recht als Belohnung und Vertrauensbeweis. Entsprechend verantwortlich gehen sie mit den Freiräumen um.

Mit den Mitarbeitern, die Privilegien ausnutzen, würde ich Vier-Augen-Gespräche suchen. Legen Sie diesen Kollegen dar, dass die Freiräume, die sie haben, ein Vertrauensbeweis sind. Verdeutlichen Sie ihnen, dass Sie erwarten, dass sie entsprechend mit diesen Privilegien umgehen. Sagen Sie, dass Sie ihnen diese leider entziehen müssen, wenn sie sich nicht angemessen verhalten. Dann liegt es in der Hand des Mitarbeiters, was geschieht.