Trends im Data Management

Der Datenbankmarkt kommt in Bewegung

16.01.2009
Von 


Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

Open Source nur mit Bedacht

Gartner-Analyst Donald Feinberg rät daher, insbesondere die Open-Source-DBMS unter den Midrange-Systemen wie MySQL oder PostgreSQL trotz laufender Verbesserungen ihrer Stabilität und Leistung nicht für unternehmenskritische Anwendungen zu verwenden. Sie seien derzeit vor allem als Basis für weniger kritische Web- und Portalanwendungen eine gute Wahl (siehe auch den Beitrag "Freie Datenbanken im Vergleich").

Auch die von Open-Source-Anbietern gegen die etablierten Hersteller ins Feld geführten geringeren oder fehlenden Lizenz- und Wartungskosten seien langfristig kein eindeutiger Vorteil. So gibt es laut Monash in der Praxis auch bei kommerziellen Produkten viel Verhandlungsspielraum hinsichtlich der Lizenz- und Wartungskosten, und laut Feinberg fällt ein Supportvertrag für quelloffene Datenbanken auf Dauer nicht wesentlich günstiger aus als einer für die etablierte Konkurrenz.

Dennoch: Trotz vieler, oft gradueller Unterschiede zwischen den Datenbankfunktionen oder etwa in der Zahl unterstützter Datentypen sowie den verhandelbaren Lizenzkosten bleibt unter dem Strich festzustellen, dass ein rein technischer Vergleich der RDBMS nicht mehr genügt. Vielmehr sollten Unternehmen künftig mehr auf die Total Cost of Ownership (TCO) achten. Diese wird in der Datenbankwelt durch vier Faktoren beeinflusst:

  • Performance (Durchsatz und Latenz) je nach Konfiguration und genutzter Hardware;

  • Features, die den Programmieraufwand verringern helfen;

  • Administrationsfunktionen und Tools;

  • das Geld, das der Kunde beim Hersteller lässt.