Trotz schwacher Nachfrage in Europa

Der Chipverkauf zieht wieder an

15.08.2003
MÜNCHEN (CW) - Die internationale Halbleiterindustrie ist starken Schwankungen unterworfen: Auf eine Phase des Wachstums folgt in der Regel ein Rückgang des Marktvolumens. Gegenwärtig ist wieder Optimismus angesagt - wenigstens teilweise.

Der Juni hat in der krisengeschüttelten Halbleiterbranche für etwas Beruhigung gesorgt, schließlich wuchs der Umsatz schon den vierten Monat in Folge. Nach Zahlen des Verbands Semiconductor Industry Association (SIA) wurden im Juni 12,54 Milliarden Dollar eingenommen, was minimal über den 12,49 Milliarden Dollar des direkten Vormonats lag.

Im zweiten Quartal des Jahres summierten sich die Halbleiterumsätze auf 37,6 Milliarden Dollar. Dies bedeutet ein Plus von 3,2 Prozent gegenüber dem ersten Vierteljahr und von 10,4 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Damit liegt die Branche gut im Rennen, denn die SIA hat für das Gesamtjahr 2003 einen Anstieg um zirka zehn Prozent in Aussicht gestellt. Am schwächsten entwickelten sich die PC-Chips, deren Wachstumsrate bei unter acht Prozent lag. Die Nachfrage nach Halbleitern für Kommunikationszwecke etwa in Kabel- oder DSL-Modems wuchs um 27,1 Prozent, optoelektronische Chips steigerten sich um 33,9 Prozent, und Flash-Speicher legten sogar um 37,1 Prozent zu. Das Wachstum fand überwiegend im asiatisch-pazifischen Raum statt. In Europa schrumpften die Einnahmen hingegen um 4,1 Prozent in Relation zu den ersten drei Monaten 2003. Der gesamtamerikanische Markt legte um 3,6 Prozent zu.

Nur wenig Bewegung gab es bei den Marktanteilen der Prozessorlieferanten, hat Mercury Research herausgefunden. So lieferte Intel im zweiten Quartal 82,5 Prozent aller Chips, gefolgt von AMD mit 15,7 Prozent und den üblicherweise unter "Sonstige" eingeordneten Firmen Via und Transmeta, die lediglich auf 1,8 Prozent kamen. (ajf)