Kolumne

Der Begriff des Jahres

12.12.2006

Und Wuuusch! Schon wieder ein Jahr vorbei. Retrospektiv gesehen war 2006 besser als die Vorjahre. Investitionen und IT-Budgets stiegen nach langem erstmals wieder an. Kostenreduktion spielte nicht mehr überall die Hauptrolle. Wachstum und Innovation kamen wieder auf die Tagesordnung. Das heißt nicht, dass im IT-Betrieb nicht weiter gespart werden muss, aber es gibt offenbar wieder Geld für neue Projekte. Deshalb fragen sich die IT-Entscheider natürlich verstärkt, worin sie schwerpunktmäßig investieren sollen.

Laut einer Umfrage unserer Schwesterpublikation CIO nach den wichtigsten Investitionsfeldern für 2007 erklärten 21 Prozent der befragten IT-Manager, sie würden Geld in mobile Lösungen stecken, 18 Prozent investieren in Sicherheit und in SOA immerhin 16 Prozent. Andere Untersuchungen bestätigen diese eher ambivalente Einstellung gegenüber dem überall hoch gekochten Begriff Service-orientierte Architekturen. Laut IDC beispielsweise interessieren sich 75 Prozent der befragten IT-Manager zwar für das Thema, aber nur zehn Prozent haben Erfahrungen damit. Andere Untersuchungen kommen zu ähnlichen Resultaten: Interesse groß, Investitionen eher gering.

Trotz dieser Ambivalenz ist SOA für uns der Begriff des Jahres 2006. Natürlich wird auch dieser Ansatz nicht alle Versprechen erfüllen können, natürlich dauert es länger als vorhergesagt, bis sich Service-orientierte Architekturen durchgesetzt haben werden. Klar ist auch, dass realisierte SOAs anders aussehen und in der Regel auch weniger können als die Blaupausen erwarten ließen. Aber eines zeichnet sich deutlich ab. Die Serviceorientierung bringt IT und Geschäft noch einmal näher zusammen. Das SOA-Konzept fungiert wie ein Brennglas, durch das der Blick auf die Unternehmensprozesse noch einmal geschärft wird und das die Forderung nach Flexibilisierung auf das notwendige Maß vergrößert. Kurz, SOA hat das Zeug, Antworten auf Business-Probleme zu geben, darin liegt das Potenzial und deshalb der (berechtigte) Hype.

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