Centracon-Studie

Der Abschied vom Fat Client naht

14.06.2010
Die Unternehmensberatung Centracon sieht ein baldiges Ende der stationären und Endgeräte-abhängigen Computerarbeitsplätze.

Mehr als zwei Drittel der IT-Manager erwarten nach einer Studie von Centracon, dass für die Computerarbeitsplätze modulare Services bereitgestellt werden müssen. Diese zentral vorgehaltenen Dienste kann der Benutzer entsprechend seiner Berechtigungen on demand abrufen. Damit wird nach Auffassung von Centracon als zwangsläufige Konsequenz das Ende der klassischen Fat Clients eingeläutet. Diese sind von einer Vielfalt an lokalen Anwendungen und von einem ausgeprägten dezentralen Administrationsbedarf geprägt, was wiederum hohe wirtschaftliche Belastungen zur Folge hat. Unternehmen würden deshalb nach alternativen Lösungen unter Nutzung von neuen Architekturkonzepten suchen.

"Der Ansatz einer dynamischen Bereitstellung von modularen Services widerspricht von seinem Grundgedanken her den monolithischen Fat Clients mit ihrer stationären Ausrichtung und oft überbordenden Komplexität an Applikationen", urteilt Centracon-Geschäftsführer Robert Gerhards. Stattdessen müssten Infrastrukturen geschaffen werden, die eine schnelle wie sichere und kostengünstige Bereitstellung von Anwendungen und Computer-Arbeitsplätzen auf beliebigen Endgeräten ermöglichen. Dies lasse sich durch eine Smart-Client-Architektur realisieren, die auf dem Einsatz zukunftsgerichteter Technologien und Methoden wie der Zentralisierung, der Virtualisierung sowie einer Modularisierung von Diensten beruht.

Dieser These entsprechen auch die Ergebnisse des jährlichen "Smart Client-Barometers" von Centracon. Danach ist im vergangenen Jahr die Zahl der Unternehmen, die mit gezielten Maßnahmen dem Komplexitätsproblem bei den Desktops Herr werden wollen, deutlich gestiegen. So beabsichtigen 58 Prozent der befragten Firmen, Smart-Client-Konzepte zur Reduzierung der Komplexität auf den Arbeitsplatzrechnern zu realisieren; 2006 verfolgten erst 29 Prozent der Unternehmen ein solches Ziel.

"Der stationäre Fat Client ist nicht nur deutlich zu teuer geworden, sondern entspricht vor allem nicht mehr den heutigen Erfordernissen der Arbeitswelt", betont der Centracon-Chef. Mitarbeiter müssen an jedem beliebigen Desktop auf ihre Anwendungen und Daten zugreifen können. Damit werden die Arbeitsprozesse für sehr vielfältige Anforderungen flexibler gestaltbar. "Mit modernen Client-Konzepten auf Basis lokaler Virtualisierung entzieht man sich den Fesseln der Infrastruktur", beschreibt Gerhards den künftigen Arbeitsplatz. Die so gewonnene neue Freiheit und Mobilität berge neben gewaltigen Flexibilitätsoptionen auch das Potenzial für einen wesentlich höheren Automatisierungsgrad bei den Systemen und Prozessen. (ue)