Von Dipl.-Ing. Otto Zich Exklusiv für CW
LINZ - Dem Hardware-Planer stellen sich folgende Fragen:
-Kann ein zusätzliches Arbeitsvolumen auf einer bestehenden Anlagenkonfiguration untergebrapt werden?
-Welche Anlagenteile (Hauptspeicher, Kanäle, CPU, Band, Platte etc.) sind die Engpässe und welche zusätzliche Kapazität kann durch gezielte Beseitigung dieser Engpässe erreicht werden ?
-Kann bei gegebenem Job-Profil Hardware abgebaut werden und welche?
-Sind die Ausbaumöglichkeiten derart, daß bestimmte Langzeitverträge (oder Kauf) eingegangen werden können?
Fehlende quantitative Unterlagen bei der Beantwortung dieser Fragen verursachen Unsicherheit und führen - speziell bei "General Purpose Hardware" zu den branchenbekannten Installationen von Überkapazität und zu der überspitzten Forderung nach Flexibilität in der Hardware-Konfigurierung (kurze Mietbindungen, Direktmiete beim Hersteller, Einsatz neuer Systeme).
Licht in die Black-Box
Der Einsatz von Hardware- und Softwaremonitoren in Verbindung mit Accounting-Informationen bringt Licht in die "Black-Box" - Computer, liefert sichere Entscheidungsgrundlagen für den Hardwareplaner und führt als Folge zu geringeren Hardwareausgaben für das Unternehmen, die im
einzelnen erreicht werden durch:
- ausgewogene, dem Bedarf angepaßte Systeme
- Abbau von gering ausgelasteten Devices
- gezielte Beseitigung von Engpässen
Folgende Tuning-Maßnahmen können aufgrund der Meßergebnisse unter anderem getroffen werden:
- Reduzierung des System-Overhead
- optimales Verhältnis von residenten und nicht residenten Modulen
- optimale Dataset-Aufteilung zur Channelbalance und Online- bzw. Seek-Time-Minimierung
- Programm-Optimierung (speziell bei virtuellen Speichern}
Hardwaremonitore werden von verschiedenen Firmen zum Verkauf angeboten, große Computerhersteller-Firmen führen auf Wunsch des Kunden Hardwaremessungen durch (ein Weg, der für Anfänger empfohlen wird).
Bei der Auswahl von Hardwaremonitoren sind nachstehende Kriterien entscheidend:
-Anzahl der gleichzeitig meßbaren Signale
-Anzahl Counters
-speichern von (Adreß)-Registern des Meßobjektes
-Bandaufzeichnung
-Auswertungs-Software
-User Group (Know-how)
-Preis-Leistungs-Verhältnis
Konstante Hardwarekosten
Vöest-Alpine AG führt systematische Hardwaremessungen bei Ihren Anlagen seit Anfang 1972 durch. Softwaremonitore (Eichung mit Hardwaremonitor empfehlenswert) werden seit 1974 eingesetzt.
Der dadurch erreichte bisherige "Einblick" in die installierten Computer-Systeme führte unter anderem dazu, daß seit etwa drei Jahren die Hardware-Kosten im Konzern annähernd konstant gehalten werden konnten, - bei gleichzeitiger Verdreifachung des Durchsatzes .
Als Beispiel sei die Auslastung einer unserer Anlagen herausgegriffen:
IBM 370/145 mit 768 K, OS/MFT und HASP, CPU total 85 Prozent, davon Overhead zirka 700 Stunden/Monat. nur 25 Prozent Anschaltzeit.
Direktor Dipl-Ing. Otto G. Zich ist EDV-Leiter der Vöest-Alpine AG Linz