Inprise erweitert Support für Microsoft-Techniken

Delphi 5 verbessert die Web-Integration

13.08.1999
MÜNCHEN (CW) - Für die Entwicklung und Integration von Windows- und Browser-Clients, Web-Servern, Middleware und Datenbanksystemen wartet Version 5.0 der Entwicklungsumgebung "Borland Delphi" von der US-Softwareschmiede Inprise mit zahlreichen neuen oder überarbeiteten Features auf. Neben der umfassenderen Internet-Anbindung zählen neue Benutzeroberflächen zu den Highlights.

Die Möglichkeiten zur Integration von bestehenden und neugeschriebenen Anwendungen mit dem Internet sind mit dem aktuellen Release gewachsen. Delphi 5 erhält nun die volle Unterstützung von HTML 4 für die Thin-Client-Entwicklung und erlaubt es mit "Midas 3", einer Suite aus Component-Broker-Techniken, neben der Nutzung der Standards COM, Corba und dem Microsoft Transaction Server (MTS) nun auch HTTP-Verbindungen zwischen Clients und Server-Anwendungen einzurichten. Die Komponentenpalette "Internet Express", mit der sich Midas-Anwendungen programmieren lassen, bietet zudem die Möglichkeit, Client-Requests als XML-Dateien an den Browser zurückzuschicken.

Für das Erstellen von Datenbank-Applikationen setzt Inprise fortan stärker auf Microsoft-Techniken. So nutzt Version 5 neben ObjectLinking and Embedding (OLE) eine Reihe von nativen ADO-Komponenten (ADO = Active X Data Objects), die direkt mit Microsofts ADO-Bibliotheken kommunizieren und Delphis eigene Borland Database Engine (BDE) umgehen. Die Palette "ADO Express" soll hierbei für den Zugang zu Daten sorgen, die auf relationalen Datenbanken, Internet-Seiten oder Spreadsheets liegen. Die Erzeugung von Active-X-Komponenten bleibt jedoch auf eine Umwandlung bestehender VCL-Komponenten (VCL = Visual Component Library) beschränkt.

Zur Erleichterung der täglichen Arbeit mit Delphi, hat der Hersteller einige Oberflächen wie den "Object Inspector" und den "Data Module Designer" überarbeitet. Letzterer ermöglicht Komponenten von Datenmodulen in Baumstrukturen und Diagrammen darzustellen. Hinzu kommen ein Browser für die VCL-Verwaltung, verbesserte Debugging-Werkzeuge, To-do-Listen sowie eine Reihe neuer Optionen für das Anpassen und Speichern globaler Desktop-Einstellungen. Ein Beispiel hierfür ist die Nutzung sogenannter Frames. Dabei handelt es sich um miteinander verknüpfte Komponenten, die sich einfach in ein Dokument einbetten lassen. Eine Neuheit in Delphi ist zudem das Management-Tool "Team Developer", das ein Workflow-Modell liefert, welches beim Verwalten des Quellcodes und zur Versionskontrolle im Entwicklerteam helfen soll. Delphi 5 ist für September angekündigt und kommt in einer Standard-, Professional- und Enterprise-Edition mit unterschiedlichem Funktionsumfang auf den Markt.