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Dell verliert im PC-Markt gegenüber der Konkurrenz

21.04.2006
Über die neuesten Zahlen zum weltweiten PC-Markt dürfte sich vor allem Hewlett-Packard (HP) freuen: Erzkonkurrent Dell Computer verlor nicht nur Marktanteile, sondern blieb auch beim Wachstum hinter dem des Marktes und dem der Konkurrenz zurück.

Wie bereits gestern auf COMPUTERWOCHE-ONLINE berichtet, musste der Direktanbieter von PCs und Intel-Servern im ersten Quartal 2006 weltweit einen Rückgang von 0,4 auf 16,5 Prozent bei den Marktanteilen hinnehmen. Diese Tatsache allein wäre vielleicht nicht so bemerkenswert, würde nicht gleichzeitig HP mit seinem PC-Angebot zu immer größerer Form auflaufen. Die Kalifornier steigerten ihren Marktanteil von 13,8 auf 14,9 Prozent. Damit liegt HP hinter Dell weltweit auf Rang zwei.

Allerdings wuchs die Zahl der verkauften PCs bei HP um 22,3 Prozent auf insgesamt 8,5 Millionen Stück. Damit steigerte sich das Unternehmen auch im Vergleich zum allgemeinen Marktwachstum (13,1 Prozent) erheblich. Hier konnte Dell nicht mithalten. Der texanische Konzern legte mit 10,2 Prozent auf 9,4 Millionen ausgelieferte Systeme unterdurchschnittlich zu.

Ähnliches ist vom Drittplatzierten Lenovo zu berichten. Auch das chinesische Unternehmen steigerte sich lediglich um 10,5 Prozent auf 3,4 Millionen verkaufte PCs. Noch schlechter erging es Fujitsu-Siemens Computers (FSC): Mit 6,6 Prozent Steigerung bei der Zahl ausgelieferter Rechner konstatierte die japanisch-bajuwarische Firma den mit Abstand geringsten Zuwachs (insgesamt 2,2 Millionen Stück).

Für die Manager von HP dürften diese Zahlen Balsam auf ihre Seelen sein, hatten sie sich doch von Experten über Jahre anhören müssen, es sei für das Unternehmen am besten, sich von der PC-Sparte zu trennen. In der Tat hatte dieses Produktsegment Hewlett-Packard insbesondere auch nach der Fusion mit Compaq im Jahr 2002 große Probleme bereitet. Mittlerweile erwirtschaftet es nicht nur den größten Anteil am Firmenumsatz (32,87 Prozent). Es steuert auch 15,43 Prozent zum gesamten Firmengewinn bei. Gartner nannte die Entwicklung der Personal Systems Group Anfang des Jahres denn auch "beeindruckend".

Der eigentliche Gewinner bei der Auflistung der Quartalszahlen für das erste Vierteljahr 2006 ist allerdings Acer: Der asiatische Hersteller steigerte seine PC-Auslieferungen nach der Gartner-Untersuchung weltweit um 45,5 Prozent auf 2,8 Millionen Stück. Damit liegen die Taiwaner auf Rang vier der PC-Lieferanten.

Beunruhigend dürfte für Dell zudem sein, dass sein Wachstum ausschließlich von außerhalb der Vereinigten Staaten stammt. Erstmals konnte der Konzern aus Round Rock, Texas, in den USA nicht mit dem dortigen Marktwachstum mithalten. Seine Stückzahlen blieben jenseits des großen Teiches unverändert und lagen damit sogar unterhalb der allgemeinen Branchenentwicklung. (jm)