Intel bleibt alleiniger CPU-Lieferant

Dell setzt auf Billig-PCs und besseren Service

16.04.1999
MÜNCHEN (CW) - Der texanische PC-Hersteller Dell will den Verkauf von Billigrechnern ankurbeln. Die geringeren Margen in diesem Bereich sollen durch ein besseres Service-Angebot ausgeglichen werden.

Erst im vergangenen Monat kam Dell mit Consumer-PCs auf den Markt, die in den USA weniger als 1000 Dollar kosten. Diese Produktreihe will das Unternehmen nun forciert vermarkten, ohne aber mit den Billigstangeboten anderer Hersteller, die PCs bereits unter 500 oder 600 Dollar anbieten, zu konkurrieren. Darüber hinaus versucht der Direktanbieter durch Zusatzangebote wie erweiterte Garantiezeit, Leasing und Peripheriegeräte, die kleinen Gewinnspannen im Rechnerhandel aufzubessern.

Im Servicegeschäft will Dell auch in Zukunft nicht mit den großen Anbietern wie etwa Andersen Consulting oder IBM in Wettbewerb treten. Weiterhin setzt man in Round Rock auf Servicepartner wie Wang Global, die den Kunden Support liefern. Verbessern wollen die Manager allerdings den Verkauf. Erst kürzlich wurde die Web-Site "Gigabuys. com" etabliert, die den Endkunden Drucker, digitale Kameras und andere Zusatzgeräte für PCs anbietet.

Außerdem will Firmengründer Michael Dell die Kosten für die technische Hotline reduzieren. Wie der CEO gegenüber dem "Wall Street Journal" berichtete, kostet jeder Anruf den Hersteller zwischen drei und acht Dollar. Deshalb wurden kürzlich im Internet Selbsthilfetips abgelegt. Zugleich werden die Kunden ermutigt, dort technische Informationen auszutauschen. Die Internet-Hilfe hat angeblich die Anzahl der Anrufe bereits um 25 Prozent reduziert.

Keine Pläne hat Dell, für die Billigrechner den Prozessorhersteller zu wechseln. In Round Rock setzt man im Gegensatz zur Konkurrenz ausschließlich auf Intel. In der neuen Prozessorstrategie ist allerdings kein Platz mehr für den Pentium-II-Chip. Senior Vice-President Carl Everett: "Der Pentium II ist tot." Angesichts des "Celeron" für Billigrechner und des neuen Pentium II sei der Vorläufer überflüssig geworden. Diese Entscheidung deckt sich mit den Plänen des CPU-Herstellers. Paul Otellini, General Manager von Intels Architecture Group, erklärte, daß der Pentium II zugunsten des Celeron-Chips auslaufen werde. Ein Zeitpunkt steht aber noch nicht fest.