Dell reduziert die Preise In Japan steht jetzt naechste Runde des PC-Preiskriegs bevor

16.07.1993

TOKIO (vwd) - Mit weiteren Preiskuerzungen zwischen neun und 23 Prozent fuer nach Japan verkaufte PCs hat die amerikanische Dell Computer Corp. eine weitere Runde im Preiskrieg eingelaeutet.

Bereits in der zweiten Haelfte 1992 wurde Japans PC-Markt durcheinandergebracht, als der japanische DV-Riese NEC, der mehr als die Haelfte des heimischen Marktes kontrolliert, von amerikanischen Herstellern mit PCs zu Niedrigpreisen konfrontiert wurde. So zwangen die Preisattacken der US-Anbieter Compaq, Dell und IBM den japanischen Marktfuehrer im Januar dieses Jahres zu Nachlaessen von bis zu 50 Prozent.

Dells juengste Preisreduzierungen werden als Anzeichen dafuer gewertet, dass der Kampf um Marktanteile wieder entflammt. So verkauft das Unternehmen seine 486-Modelle um bis zu 850 Dollar billiger. Nach Angaben von Dell spielt die Stabiliserung des Yen bei dieser Entscheidung eine wichtige Rolle. Je hoeher die japanische Waehrung bewertet ist, desto billiger sind die Importe.

Ob auch IBM und Compaq bei den Nachlaessen mitziehen, ist bislang nicht bekannt. Experten sind der Meinung, dass selbst mit den zusaetzlichen Kosten fuer den Vertrieb in Japan sowie fuer die Anpassung der PC an die japanische Sprache die Preise noch um 20 bis 30 Prozent gesenkt werden koennten.

Analysten berichten, dass Dell in Japan den Direktvertrieb forcieren will, was als Frontalangriff auf das komplizierte japanische Gross- und Zwischenhaendlersystem gewertet wird. Auch IBM erwaege Direktverkaeufe, habe sich aber noch nicht endgueltig entschieden.