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Dell kürzt Namen

21.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Aktionäre von Dell Computer haben auf der Hauptversammlung am vergangenen Freitag dem Antrag zugestimmt, den Namen in Dell Inc. zu kürzen. Das Management hatte für die Umfirmierung plädiert, da das Unternehmen inzwischen nicht nur PCs vertreibe, sondern auch Drucker, Server, Speichersysteme sowie Services anbiete. Außerdem billigten die Anleger den Vorschlag, die Mitglieder des zehnköpfigen Verwaltungsrats nun jährlich neu im Amt zu bestätigen. Dell hatte argumentiert, bei der gegenwärtigen Größe des Unternehmens sei es nicht mehr erforderlich, dass einige Directors als Schutz vor einer feindlichen Übernahme auf drei Jahre gewählt werden. Außerdem soll die neue Regelung den Aktionären mehr Transparenz und Einfluss auf die Zusammensetzung des Führungs- und Aufsichtsgremiums gewährleisten.

Die Texaner hielten dagegen daran fest, trotz der inzwischen auf über fünf Milliarden Dollar angewachsenen Barmittel keine Dividendenzahlung vorzunehmen. Laut Finanzchef Jim Schneider sei es vernünftiger, das Geld zum Rückkauf weiterer Aktien zu nutzen oder damit die weiteren Wachstumspläne des Unternehmens zu finanzieren. Dell hatte sich im April vergangenen Jahres das Ziel gesetzt, seine jährlichen Einnahmen innerhalb von fünf Jahren auf 60 Milliarden Dollar zu verdoppeln.

Obwohl diese Absage bei einigen Anlegern für Missmut sorgte, billigte die Versammlung einen neuen Vergütungsplan für die Führungsriege des Unternehmens. Dell plant, eine ausgewählte Gruppe von Topmanagern, ausgenommen CEO Michael Dell und COO Kevin Rollins, für die Erfüllung bestimmter Jahresziele bis Januar 2006 mit jeweils bis zu 6,9 Millionen Dollar in bar zu belohnen. Wie aus einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht, erhielt CEO Michael Dell im Geschäftsjahr 2002/2003 ein Grundgehalt von 950.000 Dollar, President Kevin Rollins bezog 771.000 Dollar. Die Boni der beiden betrug jeweils über zwei Millionen Dollar. (mb)