Servicesparte verliert Großkunden

DEC-Kauf könnte 20000 Stellen kosten

08.05.1998

Die im Juni stattfindende Computermesse PC Expo in New York könnte den Angestellten von Digital Equipment einige Hiobsbotschaften bescheren. Compaq wird dort voraussichtlich Details der geplanten Übernahme von DEC bekanntgeben. Bis zu diesem Zeitpunkt soll der Kauf von der Federal Trade Commission abgesegnet worden sein. Wie mehrere Compaq nahestehende Quellen berichten, plant der Hersteller, bis zu 20000 Stellen des Gemeinschaftsunternehmens zu streichen. Offiziell machen die Texaner dazu bislang keine Angaben. DEC beschäftigt derzeit knapp 55000, Compaq rund 33000 Mitarbeiter.

Verluste anderer Art mußte unterdessen Digitals Servicesparte hinnehmen. Wie teilweise schon berichtet, kündigten mit Dell und NEC zwei wichtige Großkunden ihre Service- und Support-Outsourcing-Verträge mit der Palmer-Company. Analysten gehen davon aus, daß der künftige Servicebereich Compaqs noch weitere Kunden verlieren wird.

"Niemand in diesem Markt ist darauf erpicht, einem direkten Konkurrenten Geld und Gewinn zukommen zu lassen", meint Morgan Gerhardt, Analyst der Meta Group in Kalifornien.

Wie die Quellen weiter berichten, ist es innerhalb der beiden Unternehmen zwischenzeitlich zu erbitterten Auseinandersetzungen um den Fortbestand von Produktlinien und damit verbundenen Arbeitsplätzen gekommen. Wie es heißt, wird Compaq zumindest die High-end-Notebooks der Reihe "Hinote Ultra 2000" im Portfolio belassen. Das Schicksal der übrigen Mobil-PCs Digitals sei dagegen ungewiß.