Computerindustrie erschließt Westösterreich:

DEC gründet Geschäftsstelle in Linz

07.02.1986

LINZ (k) - Wien, Dreh- und Angelpunkt der österreichischen Computerindustrie, erhält Konkurrenz: Immer mehr Unternehmen zieht es nach Westösterreich. So auch Digital Equipment (DEC), die unlängst eine Geschäftsstelle West in Linz eröffnete.

Mit der neuen Geschäftsstelle, so Wolfgang Degen, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der österreichischen Digital Equipment Corporation Gesellschaft m.b.H., solle nunmehr das wegen seiner mittelständischen Industrie interessante Westösterreich erschlossen werden. In Linz, Salzburg, Tirol und Vorarlberg seien eine Vielzahl von mittleren und kleinen Fertigungsbetrieben angesiedelt, die jetzt verstärkt in die Datenverarbeitung einsteigen wollten. "Ferner", so Degen, "ist in Linz mit der Voest-Alpine AG der größte Industriekonzern Österreichs vertreten, dessen DV-Bedarf sehr hoch ist."

Ausbauen will DEC in der Linzer Geschäftsstelle vor allem den CAD/ CAM-Bereich, dem Degen in Westösterreich große Bedeutung beimißt. Nicht nur, daß im Raum Salzburg und Linz jedes Jahr viele CAD/CAM-Messen stattfänden, gerade die Fertigungsbetriebe würden bei der DV-Einführung und -Erweiterung zunehmend solche Lösungen beanspruchen.

Auch rechnet der DEC-Sprecher in naher Zukunft mit einer verstärkten Ansiedelung von Softwarehäusern in Westösterreich. Ziel des Unternehmens sei, mit diesen Spezialisten dann zu kooperieren.

Die neue Geschäftsstelle mit vorerst 30 DV-Profis und Mitarbeitern aus der Linzer Umgebung ist die dritte Niederlassung von Digital Equipment in Österreich und die erste außerhalb von Wien. Neben der Zentrale in Vösendorf (bei Wien) wurde im vergangenen Jahr eine Geschäftsstelle in Wien gegründet. Für das kommende Geschäftsjahr ist eine weitere Niederlassung Süd geplant.

Auch Siemens Österreich hat unlängst Interesse an Westösterreich bekundet. Das Unternehmen gab bekannt, in Salzburg oder Umgebung ein Zentrum für Programm- und Systementwicklung für Westösterreich zu planen. Nach Auskunft von Siemens-Generaldirektor Walter Wolfsberger spreche für diesen Standort vor allem die Nähe zum Siemens-Entwicklungszentrum in München. Mitte Februar soll der Siemens-Aufsichtsrat eine endgültige Entscheidung treffen.