Ashton-Tate besteht weiter auf Urheberrecht:

Dbase-Normung liegt nun beim IEEE

04.03.1988

FRAMINGHAM (IDG) - Das Komitee zur Normung der Dbase-Abfragesprache hat sich aufgelöst und seine Aufgabe an eine Studiengruppe des Institute of Electrical and Electronic Engineers (IEEE) weitergereicht. Das Komitee hatte ohne Einverständnis und sogar gegen den Widerstand von Dbase-Urheber Ashton-Tate gearbeitet.

Die Gruppe hatte sich als "Dbase Standards Working Committee" im vergangenen Jahr aus einer Reihe von Anbietern Dbase-ähnlicher Produkte und Tools gebildet. Ziel war die Entwicklung einer standardisierten Abfragesprache für die Standarddatenbank Dbase und damit die Kompatibilität der Clone-Produkte untereinander und mit Dbase selber (siehe COMPUTERWOCHE Nr. 1/2 vom 8. 1. 1988, Seite 15). Ashton-Tate hatte gegen die Betätigung der Interessengemeinschaft Einwände erhoben, vor allem mit der Begründung, das Komitee verstoße gegen urheberrechtliche Bestimmungen. Das Unternehmen hatte an die Mitglieder des Komitees Briefe versandt, die eine Aufforderung zur Auflösung der Arbeitsgruppe enthielten.

Die Studiengruppe, die das IEEE nun gebildet hat, ist indessen nur der erste Schritt auf dem langen Weg zu einer möglichen Normung der Dbase-Abfragesprache. Aber solange die Gruppe die Produktbezeichnung "Dbase" nicht explizit verwendet, will Ashton-Tate nicht in ihre Arbeit eingreifen, erklärte der stellvertretende Geschäftsführer Roy Folk. Dbase wolle man jedoch auch weiterhin mit allen urheberrechtlichen Mitteln schützen und notfalls auch Anbieter von geklonten Produkten verklagen.