Hersteller sind sich einig:

Datenerfassung mit Minis ist ökonomisch

25.01.1980

MÜNCHEN (CW) - preisgünstige Hardware und einfallsreiche Software lassen auch kommerzielle Anwender zu einem Mini greifen. Die Datenerfassung läuft ebenfalls immer häufiger über die Kleinrechner. Es zeichnet sich ab, daß sich die traditionelle Massendatenerfassung durch die auch in den Fachabteilungen verteilte Intelligenz erübrigt. Hersteller betonen besonders das Argument, die Trennung von Datenerfassung und -verarbeitung sei ein Hindernis für die Anwendung der DV. Denn nur die Online-Datenerfassung garantiere einen aktuellen Stand der Daten. Hierin aber liege eine "Wertschöpfung", die sich in Mark und Pfennig nicht unmittelbar ausdrucken ließe. Es ergibt sich ein Wettbewerbsvorteil für den Anbieter einer beliebigen Ware durch die Möglichkeit, sofort Informationen beschaffen. und Aufträge bestätigen zu können. Der am schnellsten reagierende Anbieter erhalte eben den Zuschlag.

Die Betriebssysteme der Kleinrechner sind häufig für Dialog, Programmentwicklung, Datenerfassung, Batch und DFÜ konzipiert, Durch ein fortschrittliches Betriebssystem eignen sich die Minirechner nach Ansicht der Hersteller besonders gut für die Datenerfassung. Einen Vorzug einer ausgereiften Software heben einige Hersteller hervor: Dank der integrierten Maskengeneratoren sei es möglich, die einem Sachbearbeiter vertrauten Formulare auf dem Bildschirm erscheinen zu lassen. Auf diese Weise gelingt es, den in den Fachabteilungen mitunter bestehenden Argwohn gegenüber der Datenverarbeitung

Weise gelingt es, den in den Fachabteilungen schrittweise abzubauen.

Gegenüber der Massendatenerfassung ergibt sich nach Ansicht der Mini-Hersteller weiterhin der Vorteil, daß die Daten aufgrund des unmittelbaren Dateizugriffs direkt geprüft werden können. Findet die endgültige Auswertung der Daten schließlich doch noch in einem Universalrechner statt, so entlastet diese Vorverarbeitung den Hauptrechner. Die steigende Zahl der Anwendungen beweise die Richtigkeit dieser Argumente.

Ein Preisverfall bei Massenspeichern in Zukunft können 20 MB für rund 7000 Mark erworben werden - wird den Einsatz reiner Erfassungsgeräte weiter zurückdrängen. Die Software wird immer mehr verfeinert werden, da viele Sachbearbeiter ohne DV-Schulung mit den Rechnern arbeiten sollen. Die Vorzüge des Nicht-DV-Fachmanns vor dem Bildschirm liegen nach Meinung der Hersteller auf der Hand. Der Bearbeiter kenne den logischen Zusammenhang seiner Daten am besten. Zwar wird die Erfassung langsamer, jedoch auch fehlerfreier. Speicherintensive Software und die unterschiedlichsten Anwendungen zur gleichen Zeit können einen Mini allerdings irgendwann in die Knie zwingen. Als Lösung bietet sich hier der Einsatz dedizierter Systeme für verschiedene Applikationen an. Dies könnte unter einem übergeordneten Rechner geschehen, der Zugriff auf alle Systeme hat und de zentrale Koordination und Kontrolle durchfuhrt. Die günstigen Preise für Minis lassen die Hierarchie-Lösung sinnvoll erscheinen. Insgesamt sind die Hersteller der Ansicht. daß die Minis aufgrund ihres internen Aufbaus am ehesten die Anforderungen schneller Response-Zeiten in der Erfassung bei einem vernünftigen Preis-/Leistungsverhältnis erfüllen.