Data-Sharing künftig unter dem Sun-OS?

Data-Sharing künftig unter dem Sun-OS? Sun will Encore-Technik auf Solaris portieren

19.02.1999
MÜNCHEN (CW) - Innerhalb der nächsten sechs Monate will Sun Microsystems die mit Encore erworbenen Speicherfunktionen auch unter dem eigenen Betriebssystem "Solaris" verfügbar machen. Bislang erfordern diese Features Encores eigenen Unix-Kernel, der auf einem Intel-Koprozessor in Speichersubsystemen wie dem "Storedge A7000" läuft.

Mit der Übernahme der Speicherdivision von Encore Computer im Jahr 1997 hat Sun Microsystems eine Reihe von Techniken für das Speicher-Management erhalten, die bislang nur unter einem von Encore entwickelten Unix-Kernel zur Verfügung standen. Dazu gehören mächtige Funktionen für das Speicher-Management, beispielsweise Datenspiegelung an entfernten Standorten (Remote Mirroring) oder der gemeinsame Datenzugriff über Plattformgrenzen hinweg (Mainframe, Unix und NT).

Diese Merkmale sollen künftig auch unter Suns eigenem Betriebssystem Solaris zur Verfügung stehen, so Jeff Allen, Vice- President für Network Storage, gegenüber dem Nachrichtendienst "Computergram".

Brancheninsider standen den ehrgeizigen Vorhaben von Suns Speichersparte bislang kritisch gegenüber. Nach der Übernahme von Encore hatte die McNealy-Company mitgeteilt, künftig auch im High- end-Storage-Markt agieren zu wollen. Das Spitzenmodell "Storedge A7000", das weitgehend auf Technologien von Encore basiert, sollte direkt mit den "Symmetrix"-Speichersystemen des Rivalen EMC konkurrieren.

Im Rahmen seiner Strategie für Storage Area Networks (SANs) plant Sun ferner, die Verwaltung entfernter Speichersysteme über Web- Browser zu ermöglichen. Mit Hilfe der kürzlich angekündigten Store-X-Initiative möchte der Hersteller einen Standard für das Speicher-Management in Netzwerken etablieren.