Test

Das Redmi Note 13 Pro+ in Bangkok – Der neue 500 Euro König?

27.02.2024
Von Benjamin Kratsch
Wir testen das Redmi Note 13 Pro+ in einem Reise-Special der besonderen Art.

Pro

  • Edles Keramik-Design trifft auf eine Softtouch-Oberfläche, die kaum Fingerabdrücke zeigt

  • 1,5K 120 Hz AMOLED-Displays sind selten in der 500-Euro-Klasse

  • Exzellenter 200 Megapixel-Sensor mit sehr guter Stabilisierung

  • Hoher Dynamikumfang und farbenkräftige Fotos, die Highlights sauber rausarbeiten

  • Von 0 auf 100 Prozent in 19 Minuten: Ultra schnelles Laden mit 120 Watt

  • IP68-Wasserschutz ist keine Selbstverständlichkeit für dieses Preissegment

  • Sehr gute Kühlung für Call of Duty Mobile und Warzone Mobile

Kontra

  • Selfie-Video Kamera kann nur 1080p 60 FPS. Reicht für Instagram Stories, hat aber nicht die optimale Schärfe

  • Bei aktiviertem Farb-Filter für Videos sind keine 4K mehr möglich, nur 1080p 30 FPS

  • Kein kabelloses Laden möglich

Fazit

In der 500 Euro-Preisklasse kommt aktuell wenig am Redmi Note 13 Pro+ vorbei: 1,5K 120 Hz AMOLED-Display ist perfekt für Mobile Gaming mit CoD Mobile und CoD Warzone Mobile, wie wir im Video zeigen. Auch der 200 Megapixel-Sensor schießt mitunter Fotos, die würde man eher einem 1.500 Euro-Smartphone zuweisen oder gar einer DSLR. Tolle Farbtiefe, Dynamikumfang und vor allem enorm viele kleine Details zeichnen das neue Redmi-Flaggschiff aus, wie unsere Fotoreise nach Bangkok beweist. Kleine Abstriche in dem Preissegment gibt’s schon, die Selfie-Kamera kann etwa nur 1080p-Videos – reicht für Instagram Stories, 4K ist aber natürlich deutlich schärfer, aber eher in der 800 Euro-Klasse zu finden. Beeindruckend ist die Ladegeschwindigkeit – mit 120 Watt in 19 Minuten einen 5000 mAh-Akku laden, das kann nicht mal Samsungs Hightech-Flaggschiff S24 Ultra für den dreifachen Preis.

Fazit: Aktuell der Preis-Leistungs-König 2024 für Mobile Gamer und Reisefotografen mit Instagram-Ambitionen.

Das Redmi Note 13 Pro+_3
Das Redmi Note 13 Pro+_3

Bangkok ist ein magischer Ort voller Kontraste: Wo rote Ferraris an dezent verschrammten, blau lackierten Tuktuks vorbeirauschen, deren grüne LEDs durch die Nacht flackern. Es sind diese Momente, die der Reisefotografie ihre schönsten Minuten schenken.

Wenn wir ein neues Smartphone ganz frisch auspacken wie dieses Redmi Note 13 Pro+5G, mit den Settings experimentieren, überrascht sind, wie atmosphärisch sich hier arbeiten lässt. Noch am ersten Abend entsteht dieses schöne Foto - mehrere Tuktuks aneinander gereiht, ihre Scheinwerfer schneiden durch die Straßen, die kleinen LED-Lichterketten spiegeln sich in Straßenlaternen.

Das Redmi Note 13 Pro+_4
Das Redmi Note 13 Pro+_4

Die Frontscheibe ist von einem Gelb lackiert, das fast ein bisschen golden schimmert - die Fahrer sind stolz auf ihre Gefährte, mit denen sie in absurd hohem Tempo durch die engen Straßen rasen.

Sie genießen es, wenn die Touristen aufschrecken, weil sie mit quietschendem Reifen gerade so vor einer Mercedes-Limousine zum Halten kommen. Ihre Gesichter einzufangen und ihre Gefährte am ersten Abend in Bangkok - das ist es doch, was die Faszination Reisefotografie ausmacht.

Umso schöner, wenn man diese Momente auch gleich auf einem 6,7 Zoll 1,5K 120 Hz AMOLED-Display mit 1800 Nits und 446 PPI Pixeldichte genießen kann. Ein 12-Bit-Panel mit DCI-P3-Umfang, was eine feinere Farbabstufung als das klassische sRGB erlaubt.

Der Autor dieser Zeilen hatte sonst immer eine Sony DSLR dabei, eine verdammt gute, aber auch sehr schwere Alpha 7 III mit 35mm Vollformatbildsensor. Aber wie viele atemberaubend schöne Erinnerungen verpasst man mit so einer Kamera?

Ein Smartphone wie hier unser Redmi Note 13 Pro+ ist direkt parat und mit ein bisschen Übung entstehen Bilder, die sehen aus wie aus einer DSLR - gerade auch dank des 200 Megapixel-Sensors Samsung HP3 mit f/1,65 und Super QPD-Technologie.

Das Redmi Note 13 Pro+_5
Das Redmi Note 13 Pro+_5

Wodurch der Sensor all seine 200 Millionen Pixel für die Fokussierung nutzen kann. Im Grunde werden die Fokuspunkte von vier benachbarten Pixeln gruppiert, um horizontale und vertikale Musteränderungen zu erkennen - was den schnellen Autofokus ermöglicht.

Auch bei Nacht, wo zwar die Tuktuk-Scheinwerfer Licht geben, aber die restliche Umgebung recht dunkel ist. 16-in-1-Pixel-Binning sorgt zudem dafür, dass der Sensor in solchen Low-Light-Szenarien in einen 1,2µm 50MP oder 2,24µm 12,5MP Bildsensor verwandelt.

Das ist schon ziemlich wow, für ein 450-Euro-Phone, dessen Kamera durch diese Features mit jedem Flaggschiff-Phone locker mithalten kann.

Mit 200 Megapixeln auf der Jagd nach dem perfekten Foto, das die Magie eines Floating Market einfängt

Das Redmi Note 13 Pro+_6
Das Redmi Note 13 Pro+_6

Thailand ist das Land des Lächelns: Der TukTuk-Fahrer lacht, wenn wir uns festhalten, wenn er mal wieder haarscharf und mit wummerndem Hip-Hop-Beat aus einer kleinen Box, die an einer Stange baumelt, an einem Taxi vorbeigestriffen ist und dabei laut lacht.

Oder die Thai Omas, die am Straßenrand in einer winzigen Küche auf ihrem Fahrrad die beste Tom Yam Gum-Suppe zaubern, was in Deutschland Restaurants mit Hightech-Küchen nicht so hinbekommen.

Momente, die man festhalten muss für die Ewigkeit. Hier reicht die klassische 8 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera Sony IMX355 mit Blende f/.2.2, weil man die Atmosphäre der Straße aufsaugen möchte.

Das Redmi Note 13 Pro+_7
Das Redmi Note 13 Pro+_7

Lachen tut auch unser Bootsführer auf dem Floating Market. Mit Zigaretten-Fluppe im Mundwinkel wirft er seinen völlig überdimensionieren KTM-Motor an, der sein Kanu antreibt.

Der ist eigentlich mehr zur Show, denn so viel PS braucht unser Bootsmann Phatapong eigentlich nicht, wenn er in Ratchaburi, etwa 2 Stunden von Bangkok entfernt, auf dem Damnoen Saduak Floating Market uns von Essensstand zu Essensstand fährt.

Auch zeigen die Ingenieure von Xiaomi, dass sie etwas von Stabilisierung verstehen. Dieses Foto hier ist aus einem relativ wackligen Boot entstanden und zeigt all diese Details - die Kerbung des Holzes, die feinen Stoffe an einem Stand- es könnte aus einer DSLR sein.

Und dann kommt immer wieder die 200 MP-Kamera zum Einsatz, weil wir viel zu verdutzt sind, um im richtigen Moment abzudrücken - wenn uns eine Tüte Thai Boat Noodles mit extra kräftiger Sojasauce über eine Art Stange ins Boot gelegt wird.

Ein Floating Market ist eben ein fließender Markt auf einem Fluss, wo uns direkt aus der langsamen Fahrt alles mögliche gereicht wird. Ein Eis etwa, welches der Thai-Meister in einem Schwung mit einer Art riesigem Löffel aus seinem Behälter kugelt und uns präsentiert.

Wer diesen Moment verpasst, der dreht sich um - auf 200 MP umgeschaltet und der Shot landet doch noch im Kasten - inklusive des Lächelns aus dem von der Sonne vernarbten Gesicht des Eis-Jongleurs.

Das Redmi Note 13 Pro+_8
Das Redmi Note 13 Pro+_8

Schön auch hier vom 2712×1220 Pixel Display zu profitieren, denn seien wir ehrlich: Wir gucken Reisefotos viel öfter auf dem Smartphone an, als dem großen Bildschirm zu Hause.

Praktisch ist das auch, wenn wir die majestätischen Tempel der Thailänder, wie den ehrwürdigen Wat Arun, bei der wir jede einzelne goldene Statue fotografieren möchten, aber gerne 500 Touristen vor der Linse rumspringen. Bei 200 Megapixeln wird einfach rein gezoomt und die Menschenmengen ausgeblendet.

Das Redmi Note 13 Pro+_9
Das Redmi Note 13 Pro+_9

Es hilft enorm ein umfangreiches Kamera-Modul zu haben, um die Reclinining Buddha einzufangen - eine 46 Meter lange, 15 Meter hohe liegende Buddha-Statue in Blattgold, bei der wir einen Portrait-Shot nur vom Gesicht aus weiter Entfernung mit 200 MP machen und mit Ultraweitwinkel für die ganze Statue oder 4x-Tele-Zoom für Partien des liegenden Buddhas, der für Glück und Erfüllung im Leben steht.

37 Grad in Bangkok als Endgegner für Mobile Gaming: Wie läuft CoD Mobile?

Das Redmi Note 13 Pro+_10
Das Redmi Note 13 Pro+_10

So eine Reise ist auch immer eine schöne Gelegenheit zu testen, wie gut eigentlich die Kühlung von einem Smartphone ist. Xiaomi arbeitet mit einem vierteiligen Kühlsystem, welches aus einem 4000mm² VC-Kühlkörper aus Kupferlegierung und 11.000mm² Graphitplatten besteht, die sich auf Display, Unterseite, hintere Abdeckung sowie die Leiterplatine verteilt.

Das Redmi Note 13 Pro+_11
Das Redmi Note 13 Pro+_11

Interessant ist die Wahl des MediaTek Dimensity 7200 Ultra - Xiaomi entscheidet sich hier gegen die neuen Snapdragon 8 Gen 3 und für einen bewährten 4 Nanometer-Prozessor mit 2,8 GHz, der im 3D-Mark 7081 Punkte holt, also nah dran an Samsungs 2022er Flagship, dem S23.

Und im Wild Life Extreme Stress-Test 1180 Punkte. Zum Vergleich: Das Galaxy S24 Ultra holt hier bis zu 5000 Punkte, das Redmi Note 13 Pro+ spielt also in Sachen Gaming-Performance schon deutlich unter Samsungs neuem Flaggschiff - kostet aber eben auch 1000 Euro weniger.

Beim Geekbench 6.0 liegen wir bei 2580 Punkten im Multi-Core, also etwa auf Höhe eines Google Pixel 7 Pro, welches mit 256 GByte noch bei gut 600 Euro liegt.

Das Redmi Note 13 Pro+_12
Das Redmi Note 13 Pro+_12

Für 499 Euro gibt's beim Redmi bereits die 512 GByte-Ausstattung mit besonders schnellem UFS 3.1-Speicher, die bis zu 2.100 MB/s schreiben. Das Galaxy S24 ist das erste Smartphone mit UFS 4.0, der doppelt so schnell ist, aber die Werte sind für diese Preiskategorie überdurchschnittlich.

Wie wir im Hands-On-Video zeigen, bleibt die Performance in Call of Duty Mobile in den höchsten Einstellungen durchgehend bei gelockten 60 FPS und das trotz direkter Sonneneinstrahlung und 37 Grad Außentemperatur. Dank IP68-Rating können wir damit auch theoretisch direkt im Pool spielen, der Wasserschutz war ja früher der Oberklasse vorbehalten.

Was uns allerdings fehlt ist kabelloses Laden - das ist eben dann doch noch ein Faktor, den die Hochpreis-Klasse exklusiv hat, aber dafür kosten sie eben auch das doppelte bis dreifache.

Und Wireless Charging ist langsam, während Xiaomi mit seinem 120 Watt Netzteil aufs Gaspedal drückt - in 29 Minuten sind die 5000 mAh des Redmi Note 13 Pro+ wieder voll. Ungefähr die Zeit, die wir brauchen um ein richtig gutes Pad Thai, Thailands Nationalgericht zu genießen. Oder einen thailändischen Kaffee aus Chiang Mai, der mit grünen Arabica-Bohnen zubereitet wird.

Wer es richtig eilig hat, drückt den virtuellen Turbo-Knopf und lädt sogar von 0 auf 100 Prozent in 19 Minuten. Das kann nicht mal die 1.500-Euro-Ultra-Premium-Klasse.

(PC-Welt)