IDC:Büroautomation hält keine Sonderstellung

Das Büro der Zukunft läßt noch auf sich warten

21.01.1983

FRAMINGHAM(nw) - Einer Studie der International Data Corp. (IDC) zufolge wollen die Anwender ihre Ausgaben für Büroautomation wieder einmal einschränken - zumindest aber derzeit weniger steigen lassen als im vergangenen Jahr. Obwohl jedes Jahr mehr Geld in Produkte für das automatisierte Büro fließen, glauben die Analytiker der IDC, daß die prozentuale Steigerung der Ausgaben heuer erheblich abfallen wird.

Bei einer IDC-Umfrage in den Vereinigten Staaten hätte sich ergeben, daß fast drei Viertel der Befragten ihr Offfce-Automation-Budget in diesem Jahr zwar erhöhen wollen. Gleichzeitig wurde indessen auch der Trend deutlich, nicht mehr als im Vorjahr investieren zu wollen: Weniger als zwei Drittel seien gewillt, 1983 mehr als 1982 auszugeben.

Im allgemeinen lag nach den Berechnungen des Forschungsunternehmens die durchschnittliche Zuwachsrate für Bürogeräteinvestitionen im vorigen Jahr bei 56 Prozent, während für 1983 ein Anstieg von höchstens noch 20 Prozent erwartet wird.

Die Untersuchung habe zudem ergeben, daß bei immerhin 70 Prozent der Befragten, Investitionen in diesem Bereich zentral gesteuert werden. Trotz dieser Einrichtung sei jedoch eine zentrale Kontrolle über die Büroautomation nicht die Regel: Nur 17 Prozent der Antworten ergaben, daß es ein gesondertes Budget für diese Aufgaben gebe, während bei knapp 40 Prozent die Entscheidung von Endusern gefällt werde.

Generell kann man nach Ansicht der IDC-Forscher davon ausgehen, daß die Investitionsplanung und Kontrolle für Büroautomationsprodukte innerhalb der Unternehmen keine Sonderstellung innehaben: Ein Großteil der Antworten hätte nämlich ergeben, daß hier genauso Kosten-/Nutzenanalysen gefordert würden, wie sie für andere Investitionen errechnet werden müßten. Schlechter bestellt sieht es dagegen mit der Kontrolle aus: Hier führen nicht einmal die Hälfte der Befragten Nachfolgeuntersuchungen durch.

Als weitere wichtige Ergebnisse ihrer Umfrage werten die IDC-Forscher, daß die Unternehmen für Hardware am meisten ausgeben: 85 Prozent investieren hier mindestens die Hälfte des zur Verfügung stehenden Budgets. Zudem sei zu beobachten, daß vor allem bei großen Organisationen die Verantwortung für diesen Bereich zwischen der Datenverarbeitung und einem 1 Information-System angesiedelt ist. Aber weniger als die Hälfte der Befragten sei im Besitz eines Planes für ein stimmiges Büroautomationskonzept. Hier scheint IDC zufolge also kein Zusammenhang zwischen der Größe eines Unternehmens und der Existenz eines derartigen Planes zu bestehen.