Dabeisein ist alles

09.03.1990

Auch beim zweitgrößten Computerhersteller hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, daß mit der OLTP-Verarbeitung Geld zu verdienen ist. Dabei lege man es nach den Worten von Hans Winter, dem Leiter Marketing Produkte und Dienstleistungen bei Digital, nicht darauf an, IBM hier ernstlich das Wasser abzugraben. Schließlich sei die VAX-Umgebung ja ursprünglich nicht für den kommerziellen Bereich ausgelegt. Aber dabeisein will man nun doch.

Zu tun hat man es im OLTP-Geschäft neben Big Blue mit Stratus und vor allem mit Tandem. Bei beiden herrscht scheinbar Gelassenheit ob des DEC-Engagements. Stratus verweist auf seine vergleichsweise wesentlich günstigeren Preiskonditionen. Außerdem könne der Anwender das System durch Einschub zusätzlicher Prozessor-Boards ausbauen. So ließen sich die neun Transaktionen pro Sekunde, welche auch die VAXft biete, erheblich steigern.

Bei Tandem sieht man DEC zwar als Konkurrenten, der genau auf den gleichen Markt zielt wie man selbst. Aber schließlich sei man nicht irgendwer im Kreis der Anbieter von fehlertoleranten Systemen - nach der Gartner Group hält Tandem 80 Prozent des Marktanteils bei fehlertoleranten Rechnern.

Für die Rechner aus Maynard spricht eine große Basis von VMS-Anwendern. Wichtiger ist die laut DEC vollkommene Kompatibilität aller etwa 6500 VMS-Anwendungen für das VAXft-System. Zudem mag Digital recht haben mit, nicht überall werde Fehlertoleranz gebraucht. Wo es aber vonnöten sei, könne eine VAXft gezielt als Front-end eingesetzt werden.

Der Preis des neuen Systems ist allerdings nicht sehr aggressiv. Hier muß sicherlich die Basis von Rechnern unter VMS herhalten für erste Kundschaft. jm