SATIRE

Da biste Platt . . .

02.07.1993

Trauerwein wartet sehnsuechtig auf den Tag, an dem er seine Anonymitaet lueften kann. Zu vielen DV-Themen, die heute heiss diskutiert werden, faellt ihm fast nichts mehr ein, was man seinen Zeilen sicherlich oft anmerkt. Nun ist es nicht so, dass Sebastian diese Gehirnleere als defizitaer empfindet. Burn-out waere auch das falsche Wort, so sehr - Stichwort: heisse Luft - der Verlauf der Diskussionen in der Branche einen solchen Schluss nahelegt. Die Wahrheit ist, dass Trauerwein sich nicht mehr verstellen mag. Wer in seinem DV/Org.-Job als dynamisch, fortschrittlich und flexibel gelten will, muss sich aufgeschlossen zeigen gegenueber DV- politischen Trends wie Open Systems, Downsizing und Client-Server.

Abgesehen davon, dass damit wohl jeweils das

gleiche gemeint ist, haelt Sebastian von dem ganzen Zeug gar nichts - doch das darf man ja nicht mehr laut sagen. Aber vielleicht zeichnet sich diesbezueglich ein Wandel ab. Fuer den neuen HP-Chef Lewis Platt steht nur einer im Mittelpunkt: der Kunde, selbst wenn der sich in einer Monopolabhaengigkeit wohlfuehlt. Trauerwein zieht sich die Jacke nur zu gerne an. Es vereinfacht die Dinge ungemein, alles (Betonung: alles!) von einem Hersteller zu beziehen. Eines muss stutzig machen: Sollte der ansonsten so clevere Platt nicht wissen, wer letztlich davon profitiert? Produziert Microsoft etwa auch Hardware? Nicht dass Trauerwein wue