D-Grid II forscht für kommerziellen Grid-Einsatz

30.08.2007
Das Projekt "Biz2Grid" soll Abrechnungs- und Preisfindungs-Mechanismen entwickeln.

Die im Januar 2003 von Einrichtungen der deutschen Wissenschaft ins Leben gerufene D-Grid-Initiative beschäftigte sich in ihrer ersten Phase mit dem Einsatz von Grid-Middleware im Umfeld der Wissenschaft und Forschung. Das nun gestartete, vom Bundesforschungsministerium geförderte und auf drei Jahre angesetzte D-Grid-II-Projekt Biz2Grid soll untersuchen, wie sich solche Grid-Infrastrukturen kommerziell vermarkten lassen können. Beteiligte sind IBM Deutschland mit seiner Grid-Software (Dynamic Infrastructure) sowie die Universität Marburg mit einem Open-Source-Pendant, die Universität Karlsruhe, die zusammen mit dem Karlsruher Forschungszentrum Informatik (FZI) eine für den kommerziellen Einsatz benötigte Zusatzkomponente entwickelt, und schließlich die BMW AG, von der zwei Applikationsszenarien gestellt werden.

Bei der betriebswirtschaftlichen Zusatzkomponente handelt es sich um einen Mechanismus für Abrechnung (Billing) und Preisfindung (Pricing). Sie wird unter der Bezeichnung "Meet2Market Core" als ein preisbasierender Scheduler entwickelt, dem die Aufgabe zufällt, verfügbare Grid-Ressourcen auf Serviceanfragen zu verteilen und dabei Aspekte wie die Kosten eines Grid-Angebots zu berücksichtigen. Aufgrund der Verwendung von standardisierten Kommunikationsprotokollen ist das Modul als zum Web-Service Resource Framework (WSRF) konformer Service ausgelegt, so dass es zur Basisinfrastruktur von D-Grid kompatibel ist.

Grid-fähige Applikationen

Ferner beschäftigt sich Biz2Grid mit den technischen Fragen zur Grid-Befähigung von Applikationen, da man nicht davon ausgehen kann, dass Programme ohne jede Adaption auf einem Grid laufen. BMW wird hierfür zwei Applikationen bereitstellen, bei denen es sich voraussichtlich um Anwendungen aus den Bereichen Konstruktion und Simulation handeln soll. (ue)