Satire

CW-Wert

09.07.1999

Die EU und die Deutschen - seit Amtsantritt der rot-grünen Koalition ist dies ein ewig aktuelles Thema. Schlagzeilenträchtig im negativen Sinne, versteht sich. Wir meinen damit übrigens nicht Gerhard Schröders Stammtischgeschwätz vom "mehr herausbekommen als hineinbezahlen". Auch nicht die "Berufung" von dessen Allzweckwaffe Bodo Hombach zum EU-Tausendsassa in Sachen Kosovo-Wiederaufbau. Nein, jetzt hat ein Politiker der kleinen Oppositionspartei - Sie wissen schon, die mit den drei Pünktchen ... - dem Bundeskanzler gezeigt, wie man mit denen in Brüssel umgeht. Den EU-Kommissar Martin Bangemann gibt es nicht mehr. Macht nichts, sagen die, die schon auf die neuen EU-Kommissare um den Italiener Romano Prodi warten; macht schon etwas, sagen die, die noch an so etwas Altertümliches wie politische Hygiene glauben. Der Mann soll jetzt jedenfalls der spanischen Telefónica als eine Art Vorstand "International Affairs" dienen. Bei Affären gilt der Deutsche ja als ausgewiesener Spezialist. Halt, lasset Gerechtigkeit walten! Natürlich kennt Bangemann die europäische TK-Szene wie kaum ein anderer. Also noch einmal: Wie ist das mit der Verquickung von bisher ausgeübtem politischem Amt und dem neuen, hochdotierten Job in der Industrie? Nein, lassen wir das! Aber eines interesssiert uns dann doch noch. Konnten die Spanier keinen besseren (Deutschen) finden? Um Gottes Willen, wir reden nicht von Hombach! Aber vielleicht hätte es ja auch eine "internationale" Lösung gegeben. Zum Beispiel Ron Sommer, ebenfalls ausgewiesener Globalstratege.