Exodus führender Manager hält an

CSC Ploenzke plagen interne Probleme

20.04.2001
MÜNCHEN (wh) - CSC Ploenzke kommt nicht zur Ruhe. Der Weggang des Vorstandsvorsitzenden Christian Stolorz ist nur das vorläufige Ende einer ganzen Reihe von Management-Wechseln und internen Querelen. Im Outsourcing-Geschäft hat das Beratungshaus nicht viel erreicht. Der Vorstand habe es versäumt, das Unternehmen strategisch neu auszurichten, sagen Insider.

Wie die CW aus unternehmensnahen Kreisen erfuhr, wird auch Finanzvorstand Heiner Diefenbach seinen Hut nehmen. Schon im vergangenen Jahr war es immer wieder zu internen Auseinandersetzungen über die strategische Ausrichtung gekommen. Mehrere hochrangige Manager, die für das Outsourcing-Geschäft verantwortlich waren, warfen entnervt das Handtuch.

Stolorz, der sein Amt im März niedergelegt hat, will von solchen Differenzen nichts wissen. Seine Entscheidung, zum Investmenthaus Goldzack zu wechseln, sei zu 95 Prozent von einem "überragenden Angebot" bestimmt gewesen. Angesprochen auf die nicht immer reibungslose Zusammenarbeit mit der US-Muttergesellschaft, gesteht der 44-Jährige: "Ich bin nicht derjenige, der sich gerne von amerikanischen Headquarters Vorschriften machen lässt." Ein Insider beschreibt die Beweggründe des Ex-Bankers so: "Stolorz hat einfach die Schnauze voll gehabt von einer Hierarchie, die über die USA und das europäische Headquarter hier die Vertriebsgemeinschaft Deutschland definiert hat."(Seite 12)

Abb: Umsatzverteilung CSC Ploenzke

Nur rund 20 Prozent der Einnahmen von CSC Ploenzke stammen aus dem Outsourcing-Geschäft. Die Konzernmutter CSC kommt auf 40 Prozent. Quelle: CSC Ploenzke AG