Nach erneuter Untersuchung durch US-Börsenaufsicht

Critical Path revidiert Geschäftsergebnis

20.04.2001
MÜNCHEN (CW) - Die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) prüft erneut die Bilanz von Critical Path. Bereits Anfang Februar hatte das Unternehmen Unregelmäßigen im Jahresabschluss eingestanden und eine Prüfung der Zahlen angekündigt.

Bereits zum zweiten Mal muss Critical Path Fragen zu seinem Jahresabschluss über sich ergehen lassen. Jetzt hat der Anbieter von E-Mail- und Instant-Messaging-Software das Ergebnis für sein abgelaufenes Geschäftsjahr endgültig revidiert.

Die neuesten Zahlen liefern ein noch schlechteres Bild von der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens: So beträgt der operative Verlust im dritten Quartal nicht 8,7, sondern 18,6 Millionen Dollar. Der Umsatz in den drei Monaten liegt bei 35,3 Millionen Dollar - ursprünglich hatte Critical Path 45 Millionen Dollar gemeldet.

Im vierten Quartal wurde der Verlust abzüglich außergewöhnlicher Belastungen und Zugewinne von 11,5 auf 23,3 Millionen Dollar korrigiert. 42,3 Millionen Dollar Umsatz hat das Unternehmen in den letzten drei Monaten des Geschäftsjahres 2000 erzielt - im ersten Abschlussbericht war von Einnahmen in Höhe von 52 Millionen Dollar die Rede gewesen.

Critical Path hatte Anfang Februar erklärt, die zwei Wochen zuvor für das abgelaufene Geschäftsjahr veröffentlichten Zahlen seien falsch interpretiert worden. Das Unternehmen hatte - auch wegen des Drucks durch die SEC - eine Prüfung der Angelegenheit angekündigt. Ein paar Tage später war das gesamte Management des Messaging-Spezialisten ausgetauscht worden.