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Corel steigert Verlust und Umsatz

04.02.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der kanadische Softwarehersteller Corel rutschte im Schlussquartal 2002 tiefer in die roten Zahlen: Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum kletterte das Nettodefizit von 10,7 Millionen auf 27,8 Millionen Dollar. Das aktuelle Ergebnis belasteten Restrukturierungskosten in Höhe von 5,9 Millionen Dollar. Das Unternehmen hatte im November 22 Prozent seiner Belegschaft entlassen. Außerdem nahm Corel Wertberichtigungen in Gesamthöhe von 17,2 Millionen Dollar vor. Vor Sonderposten belief sich der Verlust auf 13,5 Millionen Dollar oder 15 Cent pro Aktie. Laut Umfrage von Thomson First Call hatten die Analysten im Schnitt lediglich mit einem Pro-forma-Minus von zwölf Cent je Anteil gerechnet.

Allerdings gelang es dem für die Flagschiffprodukte "Wordperfect" und "Coreldraw" bekannten Anbieter, seinen Umsatz mit 33,5 Millionen Dollar gegenüber dem Vorjahreszeitraum (31,6 Millionen Dollar) sowie dem vorangegangenen dritten Quartal (31,3 Millionen Dollar) leicht zu steigern. Im Gesamtjahr fielen die Erlöse mit 126,7 Millionen Dollar jedoch sechs Prozent niedriger aus als im Jahr zuvor. Der Nettoverlust kletterte von 7,3 Millionen auf 96,4 Millionen Dollar.

Das Unternehmen geht davon aus, in diesem Jahr wieder auf operativer Basis die Gewinnschwelle zu überschreiten, wagte jedoch keine detaillierte Schätzung. "Die Geschichte hat uns gelehrt, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unsere Geschäfte sehr stark beeinflussen ", erklärte CEO Derek Burney. "Obwohl wir sehr optimistisch sind, sehen wir uns daher nicht in der Lage, irgendeine Prognose abzugeben." Präziser wurde Burney, als es darum ging, wie der Turnaround gestemmt werden soll. Demnach hofft Corel, durch Abnahmevereinbarungen mit großen PC-Herstellern wie Dell und HP wieder an Boden zu gewinnen. Die Kanadier verdienen an den Deals zwar weniger, sie versprechen sich aber das große Geschäft durch spätere Upgrades der Kunden. Außerdem erwartet die Company, dass im Laufe dieses Jahres die Softwareverkäufe an Unternehmenskunden stark ansteigen werden. (mb)