Piraterie

Content-Industrie schlägt um sich

09.08.2011
Von pte pte
Erbittert wehrt sich die Medienindustrie gegen den wirtschaftlichen Schaden durch Piraterie.

Mit entsprechend harten Bandagen geht sie immer häufiger gegen individuelle Nutzer vor, die Inhalte unerlaubt im Internet teilen. Massenklagen stehen insbesondere in den USA bereits an der Tagesordnung. Hierzulande machen Anwaltskanzleien primär mit Abmahnungen erfolgreich Jagd auf Filesharer. Die eröffneten Fälle haben dabei zuletzt neue Rekordwerte erreicht.

Während in Deutschland 2010 nach einem Plus von rund 28 Prozent fast 576.000 Abmahnschreiben verschickt wurden, hagelt es in den Staaten massenhaft Klagen. Mehr als 200.000 User hat die Medienbranche allein seit dem letzten Jahr angezeigt, wie aus einem Google-Docs-Spreadsheet über die noch rund 145.000 offenen Fälle hervorgeht. Die Beschuldigten haben angeblich urheberrechtlich geschütztes Material im Web verteilt - vorwiegend über BitTorrent und eDonkey. Insgesamt liegen die Forderungen laut TorrentFreak im Bereich mehrerer Hundert Millionen Dollar.

Der jüngsten Abmahnstatistik der Initiative Abmahnwahn-Dreipage zufolge könnten die Geschäfte deutscher Kanzleien mit Abmahnungen in diesem Jahr erstmals seit 2005 zurückgehen. Am häufigsten treiben sie bei Filesharern aber weiterhin Gebühren wegen der Verteilung von MP3s, Spielfilmen und Pornos ein. Gleichermaßen dienen die Massenklagen in den USA der Industrie primär, um per Gerichtsbeschluss an die Daten der Nutzer zu gelangen. In den meisten Fällen bieten die Rechteinhaber gegen eine Entschädigung eine außergerichtliche Einigung an. (pte)