Dem Rekordjahr 1992 folgt ein schwieriges erstes Quartal

Conner macht Verlust und streicht Personal zusammen

14.05.1993

Noch Anfang des Jahres herrschte bei Conner Peripherals grosse Zufriedenheit. Freude. Das Geschaeftsjahr 1992 war mit einem Rekordumsatz von rund 2,2 Milliarden Dollar abgeschlossen worden, und auch der Reingewinn von 121,1 Millionen Dollar konnte sich sehen lassen. Immerhin hatte der Hersteller von Speicherperipherie im vierten Quartal die Archive Corp., Costa Meta, Anbieter von Backup-Loesungen uebernommen - ein Deal, der insgesamt rund 278 Millionen Dollar kostete.

Im ersten Vierteljahr des neuen Fiskaljahres wurde Conner indes unsanft auf den Boden der Tatsachen zurueckgeholt. Die schwierige Situation der Computerindustrie, Nachfrageflaute sowie anhaltender Preiswettbewerb machten sich zwar nicht bei den Einnahmen bemerkbar - der Umsatz stieg gegenueber dem vergleichbaren Vorjahresabschnitt um 27 Prozent von 441,1 auf 558,3 Millionen Dollar -, in puncto Gewinn aber hatten die Kalifornier das Nachsehen. Ausgewiesen wurde ein Quartalsverlust von 22,5 Millionen Dollar, wozu nach Angaben des Unternehmens aber auch eine Restrukturierungsbelastung von 36,4 Millionen Dollar beitrug. Den ersten Abschnitt des Vorjahres hatte Conner Peripherals mit einem Nettogewinn von 24,7 Millionen Dollar abgeschlossen.

Im Rahmen der Neuorganisation, die erst unlaengst die Gliederung des Unternehmens in vier Geschaeftsbereiche (OEM Products Goups, Distribution Products Group, Software Products Group sowie Storage Systems Group) zur Folge hatte, kommt es nun auch zum Personalabbau. Weltweit will man sich von rund 1200 Mitarbeitern trennen, was zehn Prozent der Gesamtbelegschaft entspricht. Schwerpunktmaessig finden die Jobkuerzungen in der Produktion statt, eliminiert werden sollen laut Chairman und CEO Finis Conner aber auch Doppelbesetzungen. Mitarbeiter in Deutschland, so erklaerte eine Sprecherin der in Ismaning bei Muenchen angesiedelten Conner Peripherals GmbH, seien davon nicht betroffen.