Vermarkter von Highend-IT-Produkten plant weitere Zukäufe

Computerlinks sieht sich auf Kurs

14.11.2003
MÜNCHEN (CW) - Trotz unverändert schwieriger Marktverhältnisse und dem enormen Margendruck gerade im Handel mit IT-Komponenten konnte die Computerlinks AG zuletzt Wachstum erzielen. Der Münchner Distributor führt dies primär auf das europaweite Geschäftsmodell und seinen Produktmix zurück.

Die Zahlen für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2003 von Computerlinks waren ordentlich. So konnte der Umsatz im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 2,7 Prozent von 118,2 auf 121,4 Millionen Euro gesteigert werden. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wurden 7,8 Millionen Euro nach 7,1 Millionen Euro im Vorjahr erwirtschaftet. Wechselkursbereinigt wäre man sogar auf Einnahmen von 126,2 Millionen Euro gekommen - ein Umstand, den Firmengründer und Vorstandsvorsitzender Stephan Link vor allem für das dritte Quartal ins Feld führt. Neben dem "heißen Sommer" sei der starke Euro aussschlaggebend dafür gewesen, dass die Umsätze in der jüngsten Berichtsperiode Juli-August-September mit 40,7 Millionen Euro etwas unter den Erwartungen (und auch unter dem Vorjahr) lagen. Ein "guter" Oktober und entsprechende Auftragseingänge für November lassen nun aber die Annahme zu, dass man im vierten Quartal, das im IT-Handel traditionell das stärkste ist, deutlich zulegen werde.

Ausschlaggebend für den Erfolg ist nach Ansicht des Computerlinks-Chefs unter anderem die inzwischen fortgeschrittene europaweite Ausdehnung der Aktivitäten. Als Vermarkter von "erklärungsbedürftigen" Produkten im E-Business- und Security-Umfeld sind die Münchner heute neben Deutschland in England/Irland, Frankreich, Italien, Österreich, der Schweiz und seit kurzem auch in Ungarn präsent - Folge der Investitionen nach dem Börsengang im Juli 1999 an den Neuen Markt, als für mehr als 60 Millionen Euro Übernahmen getätigt worden sind. Rückblickend wurden zwar viele der heutigen Tochtergesellschaften von Analysten als zu teuer eingestuft, was sich auch in entsprechend hohen Firmenwertabschreibungen dokumentiert hat. Doch CEO Link zeigt sich von dieser Kritik unbeeindruckt: Im Gegensatz zu vielen anderen Firmen, die am Neuen Markt gestrauchelt sind, habe man alle Zukäufe bar bezahlt; außerdem seien sie durchweg "profitabel".

Heute macht sich die Internationalität von Computerlinks auch insofern bemerkbar, als beispielsweise die britische Tochter gut 42 Prozent zum Gesamtumsatz der Gruppe beisteuert und damit fast gleichauf mit der deutschen Dependance liegt. Für die Zukunft zieht Vorstandschef Link weitere Zukäufe in Betracht.

Am Hersteller- und demzufolge auch am Produkt- und Umsatzmix will Link in absehbarer Zeit nichts entscheidendes verändern. "Philosophie" seiner Company sei es, mit den Herstellern nach Möglichkeit europaweite Distributionsverträge auszuhandeln. Zu den Suppliern, deren Lösungen die Münchner an Reseller, Systemhäuser und Systemintegratoren vertreiben, gehören Nokia, Check Point, Citrix, Symantec, Clearswift oder RSA Security. Gut 70 Prozent seiner Umsätze erzielt Computerlinks im Bereich IT-Security. Die Sparte E-Business, in der die Themen Server-based Computing, Internetworking und Storage zusammengefasst sind, könnte allerdings, so der Firmenchef, durch die immer größere Bedeutung von Speichertechnologien bald eine Aufwertung erfahren. (gh)