Computer Sciences Corp. landet Prestigecoup in der Bundesrepublik Ford-Division entscheidet sich fuer Outsourcing-Dienst von CSC

28.01.1994

MUENCHEN (CW) - Das DV-Dienstleistungsunternehmen Computer Sciences Corp. (CSC) hat von der PSO-Unternehmenseinheit (Parts & Services Opera-tion) des Automobilherstellers Ford den Zuschlag fuer ein Outsourcing-Vorhaben erhalten. Der Vertrag laeuft ueber fuenf Jahre und ist insgesamt 120 Millionen Mark schwer.

Gegenstand des Outsourcing-Uebereinkommens sind Dienstleistungen, die die CSC Ford nicht nur fuer zwei zentrale Rechenzentren in Daventry (Grossbritan- nien) und Merkenich bei Koeln, sondern auch fuer die im Fernbetrieb, also remote gefuehrten MIS-Zentralen in Estrees St. Denis (Frankreich), Valencia (Spanien), Pomezia (Italien) sowie Stockholm bereitstellt.

CSC uebernimmt neben dem Dienst an der Hardware die Verantwortung fuer die Anwendungsentwicklung bei der Ford-Subdivision.

Das zielt nach den Worten von CSC-Marketing-Direktor Hans-Joachim Baun auf die strategische Ausrichtung der Anwendungssystemlandschaft, also die Planung zukuenftig einzusetzender Systeme. Die Ford-Abteilung ist fuer die Ersatzteilversorgung sowie die Erfuellung von Wartungsverpflichtungen in ganz Europa zustaendig. CSCs DV- Pflegepersonal zeichnet hier in Zukunft fuer die Systeme zur Teileversorgung und -auslieferung verantwortlich, die ueber 3000 Haendler in 17 Laendern nutzen. Auch die Grossrechner der Vertriebsunterstuetzung sowie diejenigen der Abrechnungsabteilung fallen unter das Vertragswerk.

Die deutsche sowie die in Farnborough angesiedelte englische Division werden die Verpflichtungen des Outsourcing-Vertrages aufgabenteilig erledigen. Den Deutschen kommt dabei die Steuerung in Form eines Account-Managements zu. Hierzu hat die GmbH eine eigene Gesellschaft gegruendet, die der Ansprechpartner fuer Ford Europe, Koeln, sein wird.

Fuss in der Tuer der Outsourcing-Szene

Fuer den Outsourcer ist die Unterzeichnung des Vertrags mit Ford insofern von grosser Bedeutung, als es CSC damit nach Aussagen von Fritz Froeschl, dem Geschaeftsfuehrer der CSC Computer Sciences GmbH in Deutschland, gelungen ist, einen Fuss in die Tuer der Beratungs-, Systemintegrations- und Outsourcing-Szene Deutschlands zu setzen. Vor allem in Hinblick auf den Wettbewerb sei dies von Interesse: Habe EDS bei der strategischen Beratung einen gewissen Nachholbedarf, so fehle es etwa Andersen Consulting an Outsourcing-Kapazitaeten.

Das Dienstleistungsunternehmen mit Stammsitz in El Segundo, Kalifornien, sowie 450 Niederlassungen vor allem in den USA, Europa und Australien erwirtschaftete im Geschaeftsjahr 1992/1993 mit weltweit 29000 Mitarbeitern im kommerziellen und oeffentlichen Marktsegment einen Umsatz von 2,5 Milliarden US-Dollar.

170-Millionen-Auftrag fuer CSC in Australien

Neben dem paneuropaeischen Deal konnte CSC kuerzlich ein weiteres hochkaraetiges Outsourcing-Abkommen unter Dach und Fach bringen: Auf dem fuenften Kontinent schloss die australische CSC-Dependance mit der Mutual-Life-Versicherung eine Outsourcing-Vereinbarung ab, die ebenfalls auf eine Laufzeit von einem halben Dezennium angelegt ist, sich allerdings auf ein Vertragsvolumen von 170 Millionen australischen Dollar belaeuft. Waehrend die dienstbaren DV-Leute bei Ford aber vorhandene Rechner nutzen - im wesentlichen IBM-Systeme -, steuert CSC Australia die harte Ware selbst bei.