Firmenchef Kumar bemüht sich, Kunden, Anleger und Mitarbeiter zu beruhigen

Computer Associates bindet drahtlose Umgebung ein

03.05.2002
MÜNCHEN (CW) - Auf der Hausmesse CA World in Orlando, Florida, präsentierte Computer Associates die neue Fähigkeit seiner System-Management-Software "Unicenter", Geräte drahtlos einzubinden. Auch die Speicher-, Sicherheits- und Web-Services-Lösungen hat CA erweitert.

Firmenchef Sanjay Kumar hat die Company erneut umstrukturiert und CA in fünf Produktdivisionen aufgeteilt: Enterprise-Management ("Unicenter"), Sicherheit ("E-Trust"), Storage-Management ("Brightstor"), Mainframe ("Advantage") sowie die zusammengefasste Gruppe Portal-Business einschließlich Business Intelligence ("Cleverpath") und Lifecycle-Management ("Allfusion"). Jede Abteilung ist selbst verantwortlich für Entwicklung, Marketing, Support und Qualitätssicherung. Einzig der Vertrieb und die Finanzen werden gruppenübergreifend organisiert.

Die Umstrukturierung soll keine Entlassungen und auch keine Auswirkungen auf die Kundenbeziehungen nach sich ziehen, versprach Kumar. Zum Stand der Ermittlungen der US-Börsenaufsicht Securities und Exchange Commission (SEC), die derzeit die Buchhaltungspraktiken des Unternehmens unter die Lupe nimmt, wollte sich Kumar nicht äußern.

CA-Technikchef Yogesh Gupta präsentierte zwei Erweiterungen des Flaggschiffs Unicenter, mit denen sich nun auch drahtlose Geräte einbinden lassen. "Wireless Network Management" (WNM) entdeckt, welche Geräte im drahtlosen Netz hängen, bildet die Topologie und die Konfiguration der Elemente ab und erlaubt es dem Manager, die Verfügbarkeit der Geräte zu beeinflussen. Dazu sammelt das Programm Statusinformationen und leitet diese an eine zentrale Konsole weiter. CA hat das Programm mit "Intrusion-Detection"-Software ausgestattet, die den Zugriff auf die drahtlose IT-Landschaft nur autorisierten Personen erlaubt.

Unicenter "Mobile Device Management" (MDM) liefert den Mobilgeräten Programm-Updates und auch die komplette Konfiguration. Mit diesem Programm lassen sich zudem der Durchsatz des drahtlosen Netzes messen und daraus Service-Levels berechnen. IDC-Analyst Steven Drake sieht in den beiden Produktankündigungen eine Änderung der Politik für drahtlose Geräte. Während früher die Hersteller der Mobilen auch für die Verwaltung der Geräte zuständig waren, werde sich das in Zukunft wohl ändern.

Die im vergangenen Herbst unter der Dachmarke "Brightstor" zusammengefassten Speicherprodukte von CA erhalten demnächst Zuwachs. "Brightstor Portal" soll die Verwaltung von Speicherprodukten verschiedener Hersteller vereinfachen. Das Stand-alone-Programm, das auf dem "Cleverpath Portal" basiert, liefert Statusberichte über die Speicherlandschaft, etwa wie hoch der Auslastungsgrad der Geräte ist. Die von der Software mittels XML gewonnenen Erkenntnisse lassen sich auch mit Verwaltungsprogrammen von Network Appliance, Legato oder Veritas nutzen.

Für den Security-Bereich stellte CA-CEO und President Kumar die Software "E-Trust 20/20" vor. Sie soll die Brücke zwischen der physikalischen und der elektronischen Sicherheitsebene schlagen. Das Programm sammelt Daten von Log-Files bestehender Anwendungen, etwa aus den Bereichen Verkauf, Buchhaltung, Personalverwaltung, Kundeninformationssystemen und E-Mail. Die Informationen werden in einem Repository abgelegt und mittels den CA-Werkzeugen "Neugents" und "Aion" auf "Normalität hin" analysiert. Laut Kumar wurden bei der Entwicklung von E-Trust 20/20 auch den Bedenken des Datenschutzes Rechnung getragen. Es würden nur die sicherheitsrelevanten Zugriffsinformationen gesammelt. Mit dem Produkt beschreitet CA einen neuen Vertriebsweg: Das Programm kann nur abonniert werden.

Web-Services komplettiertAuch im Bereich Web-Services hat CA gearbeitet. Yogesh Gupta stellte Version 4.0 von "Cleverpath Portal" vor, die er als Auslieferungs- und Präsentationsebene der hauseigenen Web-Services positionierte. Die Software soll kompatibel sein zu den Standards Simple Object Access Protocol (Soap), Universal Description, Discovery and Integration (UDDI) sowie Extensible Markup Language (XML). "Cleverpath interessiert es nicht, ob von mobilen Geräten oder von solchen im Netz auf die Web-Services, sei es in .NET- oder J2EE-Umgebungen, zugegriffen wird", erklärte Gupta. (kk)