Halbjahresergebnis unter Vorjahreswert

Computer 2000 haelt 1994/95 das Wachstumstempo durch

23.02.1996

Im Eingangsquartal habe der Umsatz zwar auf eine Rekordmarke von 1,6 Milliarden Mark gesteigert werden koennen, der Ertrag werde sich jedoch "antizyklisch" entwickeln, so der Muenchner Distributor. Die Zahlen der ersten sechs Monate werden unter denen des Vorjahres liegen. Als Grund nennt Vorstandsvorsitzender Walter von Szczytnicki Sonderfaktoren wie die Umstellung der DV auf SAP, die Einfuehrung der neuen Logistikstruktur, das schwaecher als erwartet ausgefallene Weihnachtsgeschaeft sowie die geplanten Restrukturierungsmassnahmen bei der US-Firma Ameriquest, an der C 2000 mehrheitlich beteiligt ist. In der zweiten Jahreshaelfte sollten sich diese Einfluesse nicht mehr negativ auswirken, hofft das Unternehmen. Zudem stellt C 2000 fuer das laufende Jahr erneut ein "erfreuliches" Umsatzwachstum in Aussicht.

Mit geringem Eigenkapital ins neue Geschaeftsjahr

Wie bereits im Herbst letzten Jahres angekuendigt (vgl. CW Nr. 48 vom 1. Dezember 1995, Seite 87) betrug der Umsatz im Geschaeftsjahr 1994/95 (Ende: 30. September) 4,95 Milliarden Mark. Davon wurden 71 Prozent im Ausland erzielt. Damit hat das Unternehmen die bei Bekanntgabe der Vorjahresergebnisse gegebene Prognose uebertroffen. Auch das Ergebnis vor Steuern, zu dem C 2000 vorab keine genauen Angaben machte, entsprach mit 40,4 Millionen Mark den Erwartungen. Im Vorjahr waren 30,3 Millionen Mark uebriggeblieben, und von Szczytnicki hatte im letzten Jahr einen zweistelligen Zuwachs in Aussicht gestellt. Mit einem Reinerloes von 18,8 Millionen Mark (Vorjahr: 9,3 Millionen Mark) beziehungsweise 24,50 Mark Gewinn pro Aktie duerfte der Distributor bei den Analysten allerdings keinen Jubel ausloesen, bewegte sich deren Einschaetzung doch zwischen 24 und 33 Mark pro Anteilsschein. Der Hauptversammlung soll eine Dividende in Hoehe von 9,30 Mark je Aktie vorgeschlagen werden nach 6,50 Mark im Vorjahr. "Die Dividendenerhoehung dient dem Ausgleich der im Vorjahr enthaltenen Steuergutschrift", erklaert von Szczytnicki.

Als erklaerungsbeduerftig erachtete er die Eigenkapitalquote, die von 16 Prozent (154,4 Millionen Mark) im Vorjahr auf 6,3 Prozent (86,9 Millionen Mark) sank - trotz der im Mai 1995 zugeschossenen Kapitalerhoehung, die 48 Millionen Mark einbrachte. Der C 2000- Manager begruendete den Rueckgang mit der Bilanzierungspolitik des Konzerns, die eine Verrechnung der Firmenwerte mit dem Eigenkapital vorsieht. Waeren diese aktiviert und abgeschrieben worden, haette die Eigenkapitalquote 16,4 Prozent betragen gegenueber 21,7 Prozent im Vorjahr.

Rueckblickend stellte der Vorstandsvorsitzende besonders bei Anbietern wie Apple, Compaq, Digital und IBM eine staerkere Verlagerung des PC-Vertriebs von der Direktvermarktung zum Verkauf ueber Distributoren fest. Auch im vergangenen Jahr hatten sich die Rohertragsmargen weiter verringert. Der Vorstandsvorsitzende rechnet jedoch mit einer Verlangsamung dieser Entwicklung. In seinem Aktionaersbrief schreibt C 2000, dass sich die Rohgewinnspanne auf einem Niveau einpendeln werde, das zumindest bei Umsaetzen im Milliardenbereich interessante Ertraege zulasse.