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Compaq und HP gründen gemeinsamen Online-Marktplatz

02.05.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit Compaq und Hewlett-Packard haben sich zwei der größten PC-Hersteller weltweit zusammen getan, um eine Online-Supply-Chain für die IT-Industrie mit eine angepeilten Jahresumsatz von 200 Milliarden Dollar zu etablieren. Beide Unternehmen wollen dem ambitionierten Projekt ein Gutteil ihres internen Beschaffungswesens übertragen. Insgesamt zehn weitere Unternehmen (AMD, Gateway, Hitachi, Infineon, NEC, Quantum, Samsung, Solectron, SCI Systems sowie Western Digital) sind mit im Boot. Die Gründungsmitglieder steuern Ressourcen und zusammen 100 Millionen Dollar bei, um den neuen Marktplatz binnen drei Monaten online zu bringen. Welche Softwareplattform als Basis dienen soll (zur Debatte stehen sicher die "üblichen Verdächtigen" Ariba und Commerce One), steht noch nicht fest. Nach Ansicht von Jan du Preez, Vice President von Infineon,

ist dies "das komplexeste Thema bei diesem Deal und wohl auch das wichtigste."

Sowohl Compaq als auch HP waren in der Vergangenheit bereit in ähnlichen Projekten engagiert. Beide machen bisher bei i2s Portalsite "HighMatrix" mit, die mit dem gleichen Anspruch antritt wie das neue Projekt. Beobachter vermuten daher, dass sie dem Konkurrenten nun den Rücken kehren. Außerdem gehören HP und Compaq zu den Gründern von RosettaNet, bei dem sich auch andere Branchenriesen wie IBM, Intel, Microsoft und SAP engagieren. HPs Chefin Carly Fiorina erklärte, man wolle nun "Wirklichkeit werden lassen, was RosettaNet angefangen hat." Beobachter lästern indes, RosettaNet werde nun, da Internet-Marktplätze "das große Ding seien", schlicht unter neuem Namen neu erfunden.