Jetzt kommt Tru 64 Unix

Compaq stellt neue Alpha-Server vor

05.02.1999
MÜNCHEN (CW) - Compaq stellte in München neue Hardware auf Basis der Alpha-CPU "21264" vor. Zugleich präsentierte Unix-Papst Don Jenkins die Strategie der Houstoner bezüglich des Unix-Betriebssystems.

Der Markenname "Digital Unix" wird seit dem 1. Februar durch die Bezeichnung "Tru 64 Unix" ersetzt. Als erste Variante wird die neue Version "V4.0f" die Bezeichnung tragen, die neben der Unterstützung für das Euro-Zeichen und den Fibre Channel auch das DVD-File-System handhaben kann.

Richtig spannend soll dann die Ende des Jahres geplante Ausführung "Tru 64 Unix V5.0" werden, die große Skalierfähigkeiten bieten wird. Compaqs Vice-President Jenkins, der weltweit für das Unix-Geschäft des texanischen IT-Konzerns verantwortlich ist, verspricht sich insbesondere von der "Tru-Cluster"-Software dieser Version Großes: "Damit werden wir allen anderen Unix-Varianten um Längen voraus sein." Denn das Release V wird nur eine Systemumgebung (Single System Image) aufweisen und im Unix-Cluster nur einen einzigen Root-File erzeugen. Das sei im Cluster Pflicht, wenn man Ausfallsicherheit garantieren wolle.

Die in puncto Ausfallsicherheit führenden Produkte "Himalaya" und "Integrity" der Compaq-Tochter Tandem sollen in den kommenden zwei Jahren von der Mips- auf die Alpha-Architektur portiert werden. Die Integrity-Rechner, die für die Telecoms optimiert sind, werden zudem auf Tru 64 Unix umgestellt.

Als weiteres Ziel nennt Jenkins die Verschmelzung der beiden Cluster-Programme von Tandem und Digital Equipment zu einer einheitlichen Software.

Als neuer Abteilungs-Server dient der "Alpha Server DS20", der mit maximal zwei der 500-Megahertz-Chips "21264" (EV-6) arbeitet. Er kann mit bis zu 4 GB Hauptspeicher und 128 GB Plattenspeicher ausgestattet werden und soll unter 20000 Dollar kosten. Der Server kann neben Unix auch mit Open VMS oder NT bestellt werden.

Die derzeit leistungsfähigste Workstation "Compaq Professional Workstation XP1000" nutzt ebenfalls den EV-6-Prozessor, unterstützt bis zu 2 GB Memory und 54 GB internen Plattenspeicher. Als Grafiksystem stehen Elsas "Gloria Synergy" oder die Grafikmaschinen "Powerstorm 300" und "350" von Compaq zur Auswahl.

Die Workstation am oberen Leistungsspektrum soll zu einem Preis unter 10000 Dollar zu haben sein.