Wegen Auflagen der US-Kartellbehörde

Compaq spricht mit AMD und IBM über Alpha

03.07.1998

Ein Sprecher der AMD Inc. bestätigte Gespräche mit der Compaq Corp. über eine Lizenzierung und Fertigung der 64-Bit-Alpha-Architektur. Auch mit der IBM liefen Verhandlungen, erklärte Tom Beerman, Sprecher von Big Blues Microelectronics Division. Dabei gehe es allerdings lediglich um die Produktion der Chips, nicht um eine Lizenzierung zur Verwendung von Alpha-Technik in den eigenen Rechnern.

Compaq hat die Rechte an der Alpha-Architektur mit der Übernahme von Digital Equipment erworben. Hintergrund der aktuellen Lizenzierungsgespräche ist der Verkauf der Alpha-Produktionsstätte in Hudson durch DEC an die Intel Corp. im Oktober 1997. Das FTC hatte den Deal im Mai 1998 wegen wettbewerbsrechtlicher Bedenken nur unter Auflagen genehmigt (siehe CW Nr. 20/98, Seite 39).

Die FTC verpflichtete DEC, die Produktion von Alpha-Chips an mindestens drei Konkurren-ten Intels zu lizenzieren, und nannten ausdrücklich AMD, IBM und Samsung als Verhandlungspartner. Neben Intel besitzt gegenwärtig nur der koreanische Samsung-Konzern eine Lizenz zur Herstellung von Alpha-Prozessoren. AMD hatte allerdings bereits im Oktober 1997 die Rechte zur Verwendung des Busprotokolls aus dem Alpha-EV-6-Design für die eigenen K7-CPUs erworben.