Neue Modelle jetzt offiziell vorgestellt:

Compaq meldet sich an der PC-Spitze zurück

24.06.1988

MÜNCHEN (ch)-Compaq hat mit zwei neuen Personal Computern und einer Massenspeicher-Erweiterungseinheit wieder einmal seinen Anspruch auf die technologische Marktführerschaft angemeldet.

Die beiden bereits letzte Woche (siehe COMPUTERWOCHE Nr. 25, Seite 13) angekündigten Personal Computer wurden jetzt auch in Deutschland offiziell vorgestellt. Neben dem Deskpro 386/25, einem 32Bit-Rechner in Flex-Architektur mit 25 Megahertz Taktfrequenz, handelt es sich um eine Maschine mit dem neuen Intel-Chip P9.

Mit dem 386/25 zieht Compaq bei der Rechnerleistung wieder gleich mit Big Blue, nachdem IBM mit dem PS/2 Modell 70 in der 25-MHz-Version kurzzeitig alleiniger Träger des "Blauen Bandes" war. Diese Maschine will Compaq vor allem in Markte für CAD/CAE-Workstations, LAN-Server und High-End-DTP absetzen. Auf die zur Zeit noch bestehende Lücke zwischen der 16-Bit-Linie (AT-Kompatible) und der 32-Bit-Linie der 80386-Modelle zielt dagegen das Modell 386s. Der P9, der in diesen Maschinen als CPU fungiert, ist ein 80386 mit - laut Intel - allen Funktionen, lediglich der Datenbus wurde auf 16 Bit, der Adreßbereich auf 16 MB reduziert. Damit will Compaq einen Rechner der 32-Bit-Leistungsklasse zu einem Preis anbieten, der nur wenig über dem eines "traditionellen" AT-Kompatiblen liegt.

Ferner präsentierte der texanische Hersteller auch eine externe Festplatteneinheit für Gesamtkapazitäten bis zu 1,2 Gigabyte. Damit lassen sich auch unter MS-DOS Plattengrößen bis 300 MB verwalten. Die mittlere Zugriffszeit liegt unter 20 Millisekunden. In erster Linie will Compaq damit LAN-File-Server oder CAD/ CAE-Applikationen unterstützen.

Alle Systeme sollen ab sofort lieferbar sein. Die Preise für die bestehenden Compaq-Modelle sollen um bis zu 15 Prozent reduziert werden.