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Compaq macht ein Drittel weniger Umsatz

24.10.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der texanische Computerkonzern Compaq hat gestern Zahlen zum dritten Quartal seines laufenden Geschäftsjahres vorgelegt. In seiner Bilanz weist das Unternehmen, das unlängst einer Übernahme durch Hewlett-Packard zugestimmt hatte, einen Nettoverlust von 499 Millionen Dollar aus nach 557 Millionen Dollar Gewinn im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Abzüglich einer Abschreibung von 514 Millionen Dollar für die Beteiligung an der Internet-Holding CMGI sowie einem Steuerzugewinn von 186 Millionen Dollar verbleibt ein operativer Verlust von 120 Millionen Dollar oder sieben Cent pro Aktie. Die Analysten hatten laut First Call/Thomson minus sechs Cent je Anteilschein erwartet.

Der Umsatz von Compaq ging im Jahresvergleich von 11,22 Milliarden Dollar auf 7,48 Milliarden Dollar zurück. Besonders hart traf es das PC-Geschäft (minus 42 Prozent, 248 Millionen Dollar Verlust) und den Bereich Server und Storage (minus 38 Prozent, 104 Millionen Dollar Verlust). Einziger Lichtblick war die Service-Sparte, deren Einnahmen gegenüber dem Vorjahresquartal um zwei Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar stiegen und die 284 Millionen Dollar Profit erwirtschaftete. Die Bruttomarge betrug konzernweit nur noch 19,9 Prozent und lag damit gut vier Prozentpunkte unter dem Vergleichswert des Vorjahres.

Düster fiel auch die Prognose von Konzernchef Michael Capellas für das vierte Quartal aus. Das Unternehmen erwarte bis mindestens zur zweiten Hälfte 2002 keine "dramatischen Veränderungen" bei der schwachen Nachfrage nach Unternehmens-PCs und leide außerdem unter dem kontinuierlichen Preisverfall (an dem nicht zuletzt der direkt vertreibende Erzrivale Dell Schuld ist). Für das vierte Quartal tippt der Compaq-Chef daher auf einen operativen Verlust von 120 Millionen Dollar oder drei Cent pro Aktie sowie einen im Jahresvergleich erneut um ein Drittel niedrigeren Umsatz von 7,7 Milliarden Dollar. Don Young, Analyst bei UBS Warburg, gefällt diese Prognose gar nicht. "Ich hatte erwartet, dass sie stärker zu Dell aufschließen - statt dessen fallen sie noch weiter zurück." Young mutmaßt weiterhin, dass die Ankündigung der Übernahme durch HP sich negativ auf das Geschäft mit Alpha-Servern

ausgewirkt habe.