Geschäft der deutschen Tochter lief erfolgreicher:

Commodore schließt mit Verlust ab

04.10.1985

NEW YORK (CW) - Mit einem erheblichen Verlust und Umsatzeinbruch schloß Commodore International Ltd. das Geschäftsjahr 1984/ 85 (30. Juni) ab. Auch die deutsche Tochter verbuchte einen geringeren Umsatzzuwachs als im Vorjahr, blieb aber immerhin in der Gewinnzone.

Auf beachtliche 113,9 Millionen Mark beläuft sich für Commodore International der Verlust im abgelaufenen Fiskaljahr (Vorjahr: 143,8 Millionen Dollar Gewinn). Allein im vierten Quartal summierte sich der Fehlbetrag auf 124 Millionen Dollar. Gleichfalls ging während des 12monatigen Berichtszeitraums der Umsatz um 30 Prozent auf 883,1 Millionen Dollar (Vorjahr: 1,27 Milliarden Dollar) zurück.

Für den Verlust macht Commodore zum Teil höher als erwartete Abschreibungen auf Lagerbestände und Sonderbelastungen verantwortlich, die bei 101 Millionen Dollar liegen sollen. Durch laufende Kostensenkungsprogramme und die Auslieferung der Computer "C 128" und "Amiga" erhofft Commodore sich eine Ertragsverbesserung. Bereits im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres soll wieder ein Gewinn ausgewiesen werden.

In den schwarzen Zahlen wirtschaftet dagegen noch die publizitätspflichtig gewordene Commodore Büromaschinen GmbH in Frankfurt. Einen Gewinn vor Steuern von rund fünf Millionen Mark weist die deutsche Commodore-Tochter für das Gesamtjahr 1984/85 aus. Der Umsatz nahm um 28 Prozent auf 951,8 Millionen Mark zu. Gegenüber der vorjährigen Umsatzsteigerung von 136 Prozent nimmt sich dieses Plus bescheiden aus. Zum Gewinn 1983/ 84 machten die Commodore-Manager keine Angaben.

Vor dem Hintergrund des härter werdenden Wettbewerbs im Mikromarkt wertete die deutsche Commodore als "durchaus erfolgreich". Die Gewinnentwicklung wurde, so Commodore, durch hohe Entwicklungskosten für das CAD- und Mehrplatzsystem "CBM 900" beeinflußt. Ferner waren im Consumer-Bereich hohe Werbeausgaben erforderlich. Mit 70 Prozent Marktanteil bei Homecomputern liege das Unternehmen aber weiterhin an erster Stelle. Bei professionellen Rechnern habe man mit den Modellen "PC10" und "PC20" die führende Position zurückerobern können.