Plattformkonzept erlaubt Modularisierung

Commerce One zielt auf Web-Services

08.02.2002
SAN MATEO (IDG) - Commerce One Inc. hat mit "Commerce One 5.0" seine neue Suite für Sourcing und Beschaffung vorgestellt. Unternehmen sollen mit den modularen, auf Web-Services ausgerichteten Tools die Möglichkeit haben, ihre betreffenden Prozesse zu automatisieren.

Die Produktsuite vereint die E-Commerce-Anwendungen "Commerce One Buy" und "Commerce One Source" mit der "Collaborative Platform" des Anbieters. Letztere ist dessen Aussagen zufolge ein entscheidender Bestandteil des Angebots, da sie es Unternehmen ermögliche, die Lösung in mehreren Schritten einzuführen. Anwender bräuchten zunächst nur die Teilprodukte (etwa für Beschaffung oder Auktionen) implementieren, die sie am dringendsten benötigen. Auf diese Weise soll sich ein schnellerer Return on Investment erzielen lassen. Weitere Komponenten ließen sich später ergänzen.

Die Collaborative Platform dient aber auch dazu, Applikationen innerhalb des Unternehmens miteinander zu verbinden und sie zugleich Handelspartnern zugänglich zu machen. Dies wiederum erlaube es Anwendern, komplexe Geschäftsprozesse auch über Firmengrenzen hinweg abzubilden. Außerdem lassen sich über diese Komponente Handelspartner-Communities bilden und verwalten.

Commerce One Source umfasst eine Reihe einzelner Module, die darauf ausgerichtet sind, die Beschaffungsabläufe in ihrer Gesamtheit transparenter und kontrollierbarer zu machen. Dazu gehört die Unterstützung bei der Suche des geeignetsten Lieferanten, wobei nicht nur Kostenaspekte, sondern auch qualitative und quantitative Kriterien eine Rolle spielen sollen.

Commerce One Buy ist eine Lösung für die Koordinierung der durch die Mitarbeiter im Unternehmen getätigten Einkäufe von Gütern und Dienstleistungen. Sowohl beim Anwender vorhandene ERP-Legacy-Systeme als auch Back-Office-Anwendungen von Lieferanten können laut Hersteller angebunden werden. Somit sei es möglich, minutenaktuelle Informationen über Verfügbarkeit und Auftragsstatus abzurufen.

Eine wichtige Rolle in der weiteren Produkt-Roadmap spielt die Web-Services-Architektur, die bei der Vorstellung von Commerce One 5.0 ebenfalls präsentiert wurde. Nach Angaben von Mark Hoffman, Chairman und CEO von Commerce One, will das Unternehmen bis zur Jahresmitte unter der Bezeichnung "Commerce One 6.0" eine komponentenorientierte Plattform erstellen, die Web-Services für Beschaffung und Sourcing unterstützt. Sämtliche Anwendungen des Anbieters sollen so angepasst werden, dass sie als Web-Services in dieser Umgebung genutzt werden können. Zudem ist geplant, auch Web-Services von Drittanbietern einbinden zu können.

Mit Commerce One 5.0 versucht der Hersteller, sich nach den Misserfolgen im Bereich der elektronischen Marktplätze nun ein neues Standbein im Bereich Collaborative Commerce zu schaffen. Commerce One war jahrelang Partner der SAP, die ihrerseits mit 20 Prozent an Commerce One beteiligt ist. Mit ihrer neuen Produktsuite treten die Kalifornier jetzt in direkte Konkurrenz zu SAP, aber auch zu anderen Anbietern wie Ariba. (ave)